Zwischenfrüchte sind eine wichtige Maßnahme im nachhaltigen Anbau von Nutzpflanzen. Sie werden in den saisonal bedingten Lücken zwischen zwei Hauptkulturen angebaut und können vielfältige positive Effekte auf den Boden und das Klima haben. Dabei wird zwischen Sommer- und Winterzwischenfrüchten unterschieden.
Winterzwischenfrüchte
Winterzwischenfrüchte werden im Spätsommer angebaut und im Frühjahr als Tierfutter geerntet. Die winterharten Pflanzen wie Futterroggen schützen den Boden vor Erosion, Nährstoffauswaschung und Austrocknung. Gleichzeitig wird durch den Anbau der Zwischenfrüchte der Boden mit Nährstoffen angereichert und die Struktur verbessert. Durch ihre Wurzeln tragen Winterzwischenfrüchte zur Lockerung des Bodens bei und fördern das Bodenleben. Zudem können sie als zusätzliche CO2-Senken betrachtet werden und tragen somit zum Klimaschutz bei.
Sommerzwischenfrüchte
Sommerzwischenfrüchte werden entweder als Untersaat oder als Stoppelsaat nach der Hauptfruchternte ausgebracht und im gleichen Jahr geerntet, beweidet oder als Gründüngung in den Boden eingearbeitet.
Auch hier schützen die Zwischenfrüchte den Boden vor Erosion und Austrocknung. Durch ihre Wurzeln verbessern sie die Bodenstruktur und tragen zur Nährstoffanreicherung bei.
Im Winter können die Pflanzen abfrieren und als Mulchschicht auf der Fläche verbleiben, um den Boden weiter zu schützen und zu verbessern. Die Hauptfrucht wird dann im sogenannten Direktsaatverfahren ausgebracht, was Zeit und Kosten spart und den Boden schonender behandelt.
Insgesamt sind Zwischenfrüchte eine wichtige Maßnahme im nachhaltigen Anbau von Nutzpflanzen. Sie tragen zum Bodenschutz bei, verbessern die Bodenstruktur und können als zusätzliche CO2-Senken betrachtet werden. Durch ihre vielfältigen positiven Effekte auf Boden und Klima leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.
Vorteile im Überblick
- Anreicherung leicht abbaubarer organische Substanz, vorwiegend als Nährhumus
- Verbesserung der Wasserhaltefähigkeit des Bodens
- Schutz des Bodens vor Witterungseinflüssen und Verringerung der Wind- und Wassererosion
- Stabilisierung des Bodens durch Krümelung (Schattengare), Wurzelmasse und Wurzeltiefgang
- Förderung des Bodenlebens
- Erschließung des Unterbodens und Erhöhung der Wasserinfiltration
- Unterdrückung von Unkraut durch Licht-, Wasser- und Nährstoffentzug
- Verbesserung der bodenbiologischen Aktivität und der Selbstreinigungskraft der Fruchtfolge durch Förderung spezifischer Antagonisten von Krankheitserregern
- Biologische Bekämpfung von Rübennematoden durch den Anbau spezieller Arten und Sorten
- Speicherung von Nährstoffen in der Pflanzenmasse, Erhöhung die Nährstoffverfügbarkeit (besonders für Stickstoff)
- Reduzierung von Phosphatverlusten und damit weniger Eutrophierung von Gewässern
- Verringerung der Nitratauswaschung aufgrund einer Verringerung des Sickerwasseranfalls im Herbst
- Abbau von Pflanzenschutzmitteln durch erhöhte bodenbiologische Aktivität.
- Gewinnung von hochwertigem und günstigem Wirtschaftsfutter
- Erzeugung von Biomasse für die Biogasanlage