Mais – Geschichte

Ja, der Mais marschiert
Mais ist eine zur Familie der Gräser gehörende Getreideart. Unter Getreide versteht man hier die Frucht, also den Maiskolben. Mais zählt zu den ältesten Getreidesorten in der Geschichte und ist circa 9.000 Jahre alt mit Ursprung Mexiko.
Kurzer Steckbrief
Mais ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen kann. Sie trägt männliche sowie weibliche Blüten. Aus den weiblichen Blüten, Lieschen genannt, bilden sich zuerst Maisfasern, dann die Maiskolben. Sie sind in hellgrüne Scheidenblätter eingehüllt.
Die Maiskolben tragen mehrere tausend, je nach Art gelbliche bis goldgelbe oder rötliche Körner. Diese sind in acht bis sechzehn Längsreihen angeordnet. An einer Pflanze reifen circa zwei Maiskolben heran, je Sorte und Klimabedingungen.
Die männlichen Blüten hingegen, die sich an der oberen Spitze der Maispflanze befinden, bilden Rispen. Mais gedeiht in warmen und feuchten klimatischen Bedingungen am besten.
Geschichtsausflug Mais
Heute gilt Mais als eine der wichtigsten Kulturpflanzen überhaupt. Es wird in Mengen von über 800 Millionen Tonnen jährlich und weltweit geerntet. In Mexiko wurde es bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend als Lebensmittel kultiviert.
Im 15. Jahrhundert gelangte das hohe Gras mit spanischen Seefahrern nach Europa. Dort wurde die unbekannte Pflanze zunächst ausschließlich zur Zierde angebaut.
Später wurde Mais als Futterpflanze für Nutztiere kultiviert. Maissorten, die heute verbreitet und bedeutsam sind, entstanden vermutlich als Mutationen oder aus Kreuzungen im Laufe des 18. oder 19. Jahrhunderts.
Maisanbau in Deutschland
Bis zum 2. Weltkrieg war Mais in Deutschland meist nur als Hühnerfutter bekannt. Erst mit dem Verteilen von Care-Paketen im 2. Weltkrieg gelangten größere Mengen Mais nach Deutschland.
Die ursprünglich aus Mexiko stammende Pflanze ist wärmeliebend. Diese Tatsache machte den Anbau in Deutschland zuerst fast unmöglich. Doch in den 60er Jahren wurden in Deutschland kälteresistente Sorten entwickelt und machten somit seinen Anbau ertragreich und damit wirtschaftlich.
Mais als Nahrungsmittel
Mittlerweile ist das vielseitige gelbe Korn nicht mehr wegzudenken. Frischer Mais gilt als äußerst gesundes Gemüse, das durch die ausgewogene Zusammensetzung von Kohlenhydraten und Proteinen gut verträglich ist und einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen wie Vitamine A, C und B und Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Eisen und Kalium aufweist.
Für die Herstellung von Maiskeimöl, Maisstärke, Frühstückscerealien, Grieß und Popcorn ist Mais äußerst wichtig. Als Zusatzstoff ist es in unterschiedlichen Lebensmitteln wie Fertigsaucen, Polenta, Käse, Limonaden, Erdnussbutter, Wurstwaren und Süßstoffen enthalten. In Ascorbinsäure, Xylitol, Saccharose, Sirup, Margarine, Verdickungsmitteln und Maltodextrin wird Mais benötigt.
Bei langer Lagerung wandelt sich der in den Pflanzenfasern enthaltene Zucker in Stärke um. Aus Mais hergestelltes Mehl kann jedoch trotz des hohen Stärkegehalts nicht zum Backen verwendet werden, da es kein Gluten enthält.
Mais ist ein Alleskönner
In Arzneistoffen, Sanitärprodukten wie Windeln sowie Batterien und in Kraftstoffen ist Mais enthalten.
Mehr als zwei Drittel der Weltmaisernte wird als Futtermittel (Maiskleber, Silomais) verwertet. Vor allem in Deutschland ist eine Verwendung als Silomais üblich.
Zudem spielt Mais zur Erzeugung von Biokraftstoff (Bioethanol), von Wärme und Strom in Biogasanlagen, eine immer größer werdende Rolle.
Die bisher verwendeten Energiemaissorten sind gentechnisch unverändert. Neuzüchtungen, wo die Pflanzen deutlich größer werden, sind auf hohe Biomasseproduktionen optimiert.