
Wie wird der Rapsglanzkäfer bisher bekämpft?
Konventioneller Landbau
Im konventionellen Anbau wurde die Bekämpfung des Rapsglanzkäfers in den letzten zwei Jahrzehnten fast ausschließlich mit Pyrethroiden durchgeführt. Diese Insektizide wirken, indem sie die Käfer beim Kontakt mit gespritzten Pflanzen oder direkt beim Besprühen erfassen.
- Wirkung: Nach der Aufnahme des Insektizids zeigen die Käfer Symptome wie Desorientierung und unkoordinierte Bewegungen („Torkeln“). Sie fallen schließlich von den Pflanzen ab und sterben.
- Eigenschaften: Pyrethroide dringen nicht in die Pflanze ein und können daher durch Regen abgewaschen oder bei starker Sonneneinstrahlung abgebaut werden. Sie sind besonders wirksam bei Temperaturen zwischen 5 und 15 °C.
- Klassifizierung: Pyrethroide werden nach chemischer Struktur in zwei Klassen eingeteilt:
- Klasse 1: z. B. Bifenthrin
- Klasse 2: z. B. Deltamethrin

Resistenzproblematik
In den letzten zehn Jahren hat die Wirksamkeit von Pyrethroiden vor allem der Klasse II gegen den Rapsglanzkäfer europaweit nachgelassen. Gründe hierfür sind unter anderem:
- Die zunehmende Ausdehnung von Rapsanbauflächen
- Die enzymatische Resistenz des Käfers, insbesondere gegen Pyrethroide der Klasse 2, durch die das Insektizid im Körper schnell abgebaut wird

Eine ganz neue Methode ist: der Rapsglanzkäfer wird “ verarscht“
Eine neue sehr frühblühende Rapssorte ATRAKT wird als Begleitsaat unter das normale Rapssaatgut gemischt und blüht 10-14 Tage vor der Hauptsaat. Der Käfer frisst sich an dieser Sorte satt und verpuppt sich. Dann erst geht die eigentliche Rapssorte auf und bleibt vom Rapsglanzkäfer verschont, weil er verpuppt oder als Larve keinen Schaden mehr anrichten kann. Ein genialer Trick, der funktioniert.
Was ist das für eine Wunderwaffe gegen Rapsglanzkäfer?
Diese sehr frühblühende Rapssorte ATRAKT kann ideal mit Ihrer Hauptsorte kombiniert werden. Sie wird in einer Mischung ausgesät: 10 % früher Raps zu 90 % der Hauptsorte. Die sehr frühe Blütezeit wirkt als eine Art Falle oder Ablenkfütterung, die Rapsglanzkäfer anzieht. Dagegen bleibt Ihre Hauptsorte vor Schädlingen geschützt! Diese Strategie dient als Schutzmaßnahme, insbesondere für Sorten mit mittlerem bis spätem Blühzeitpunkt.
Aussaat der Mischung
Für die Aussaat ist es empfehlenswert, 100.000 Körner der frühen Rapssorte ATRAKT (1 Dose) mit 1.500.000 Körner Ihrer Hauptsorte (1 Einheit) zu mischen. Dies entspricht einem Anteil von 7 % sehr frühblühendem Raps. Achtung: Um die Mischung optimal zu verteilen, raten wir, beide Sorten vor dem Befüllen der Sämaschine in einem Behälter gründlich zu vermengen.

Rapsanbau mit abfrierender Untersaat: Ein innovatives Verfahren im Fokus
Untersaaten in der Landwirtschaft werden in Kulturen wie Mais oder Sommergetreide zunehmend genutzt. Doch wie sieht es aus, wenn Winterraps mit einer abfrierenden Untersaat kombiniert wird? Dieses Verfahren bietet interessante Potenziale, erfordert jedoch eine gezielte Planung.
Prinzip: Raps und Untersaat als funktionale Kombination
Bei diesem Verfahren werden Raps und die abfrierende Untersaat gleichzeitig ausgesät. Die Untersaat übernimmt die Funktion einer Bodendeckung und konkurriert nur begrenzt mit dem Raps. Während der Raps in frühen Entwicklungsstadien empfindlich auf Konkurrenz um Licht und Wasser reagiert, gewinnt er nach dem 4-Blatt-Stadium an Robustheit.
Leguminosen sind dabei die bevorzugte Wahl für die Untersaat, da sie sich langsamer entwickeln und ihren Stickstoffbedarf durch symbiotische Fixierung decken. Diese Eigenschaft verbessert die Nährstoffversorgung des Bodens und fördert das Wachstum des Rapses. Nicht überwinternde Leguminosen wie Alexandrinerklee oder Sommerwicken sind besonders geeignet, da sie nach dem Abfrieren den gebundenen Luft– Stickstoff für den Raps freigeben und im Frühjahr keine Konkurrenz darstellen.
Voraussetzungen für den Erfolg
Eine erfolgreiche Untersaat hängt von mehreren Faktoren ab:
- Standortbedingungen: Auf Parzellen mit hohem Unkrautdruck oder hohen Stickstoffrückständen ist Vorsicht geboten.
- Bodenbearbeitung: Ein sauberes Saatbeet, idealerweise durch Pflügen, fördert die Etablierung der Untersaat.
- Aussaatzeitpunkt: Die Aussaat sollte vor dem 25. August erfolgen, um ein ausreichendes Wachstum der Untersaat zu gewährleisten.

Saattechniken und Mischungen
Es gibt zwei Ansätze für die Aussaat:
- Gleichzeitige Aussaat von Raps und Untersaat in einem Arbeitsgang. Diese Methode ist effizient, erfordert jedoch eine exakte vorherige Mischung der Samen.
- Getrennte Aussaat in zwei Durchgängen, wobei die Untersaat zuerst und der Raps maximal zwei Tage später eingesät wird. Dies bietet Vorteile bei der Unkrautkontrolle.
Raps: Entdecken Sie die sehr frühblühende Sorte ATRAKT – die perfekte Falle für Rapsglanzkäfer!
Die Anbauflächen für Winterraps bleiben in Frankreich auf einem hohen Niveau. In der Saison 2022/2023 erreichte die Rapsanbaufläche 1,34 Millionen Hektar, ein Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr.
Gleichzeitig schreitet der agrarische Wandel voran und bietet neue Ansätze, um den Rapsanbau umweltfreundlicher zu gestalten. Als Vorreiter des begleiteten Rapses vor mehr als einem Jahrzehnt bringt Cérience mit der Rapssorte ATRAKT erneut eine Innovation in Zusammenarbeit mit Holtmann Saaten auf den Markt.
Dieses Mal besteht das Ziel darin, im Frühjahr ohne chemischen Pflanzenschutz gegen den Druck von Rapsglanzkäfern vorzugehen – hier erfahren Sie alles dazu!
Mit über 1,3 Millionen Hektar in Frankreich und mehr als 1 Millionen Hektar in Deutschland im Jahr 2023 bleibt Raps eine bedeutende Kulturpflanze und verzeichnet das dritte Jahr in Folge ein Wachstum. Dennoch steht der Rapsanbau vor mehreren großen agronomischen Herausforderungen:
- Schwierige Aussaatbedingungen
- Hoher Schädlingsdruck
- Probleme mit Unkrautkontrolle
- Hohe Indizes für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (IFT)
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Landwirte zunehmend auf agroökologische Praktiken. Gegen die Angriffe von Rapsglanzkäfern im Frühjahr hat sich der Einsatz eines sehr frühblühenden Rapses in Kombination mit der bevorzugten Hauptsorte als effektiv erwiesen. Cérience und Holtmann Saaten heben sich mit der Rapssorte ATRAKT hervor, die etwa 12 Tage früher blüht als mittelfrühe Rapsvarianten.

Pflege und Nachbehandlung
Trotz der Vorteile der Untersaat können Nachbehandlungen zur Unkrautbekämpfung erforderlich sein, insbesondere bei hohem Unkrautdruck. Behandlungen sind im Nachauflauf (4- bis 6-Blatt-Stadium) und Ende Winter möglich, allerdings mit eingeschränkter Wirksamkeit. Das Düngemanagement und der Pflanzenschutz bleiben vergleichbar mit dem reinen Rapsanbau.

Fazit und Ausblick
Das Verfahren der Rapsanbau mit abfrierender Untersaat zeigt vielversprechende Ergebnisse. Streifenversuche bestätigen, dass der Ertrag des Rapses bei optimalen Bedingungen nicht beeinträchtigt sondern zusätzlich abgesichert wird. Gleichzeitig laufen Forschungsarbeiten, um das Verfahren weiter zu optimieren. Mit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung können Landwirte von den Vorteilen dieser nachhaltigen Anbaumethode wirtschaftlich profitieren.
Frühe Rapssorte als Falle für den Rapsglanzkäfer: Wie rettet das meine Ernte?
ATRAKT
Raps
- ATRAKT ist eine sehr frühblühende Rapssorte.
- In Mischung mit Ihrer Hauptrapssorte ausgesät, dient ATRAKT als eine alternative Methode zur Bekämpfung von Rapsglanzkäfern.
Stärken
- Sehr frühe Blüte
- Falle, Ablenkfutter für Rapsglanzkäfer
- Hoher Ölgehalt
- Höhere Produktivität im Vergleich zur Vergleichssorte
Kombinieren Sie Atrakt mit Ihrer Hauptrapssorte
- ATRAKT ist eine sehr frühblühende Rapssorte, die ideal mit Ihrer Hauptsorte kombiniert werden kann.
- Die sehr frühe Blütezeit von ATRAKT wirkt als eine Art Falle, die Rapsglanzkäfer anzieht.
- Ihre Hauptsorte bleibt dadurch vor Schädlingen geschützt!
- Diese Strategie dient als Schutzmaßnahme, insbesondere für Sorten mit mittlerem bis spätem Blühzeitpunkt.
- ATRAKT wird in einer Mischung ausgesät: 10 % ATRAKT zu 90 % der Hauptsorte.