
Rapsanbau in Deutschland
Im Herbst 2022 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf 1,2 Millionen Hektar Ackerland Winterraps für die kommende Erntesaison 2023 ausgesät. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl leicht gestiegen.
Rund 9,5 Millionen Tonnen Raps wurden im Jahr 2023 in Deutschland verarbeitet. Etwa ein Drittel der Rohstoffe stammte aus heimischem Anbau, der Großteil wurde jedoch importiert.
Aus dieser Menge wurden insgesamt 4,2 Millionen Tonnen Rapsöl hergestellt, von denen weniger als ein Viertel in der deutschen Lebensmittelindustrie Verwendung fand. Der Großteil des Rapsöls wurde für die Energiegewinnung, technische und chemische Anwendungen sowie als Futteröl genutzt.
Nutzung von Raps
Raps gilt als vielseitiges Talent und findet sich in zahlreichen Produkten wieder – ob als Speiseöl, Biodiesel, Futtermittel, Schmierstoff, in Farben oder in Kosmetika.
In Deutschland wird Raps auf mehr als 1,1 Millionen Hektar angebaut, was ihn nach Weizen, Mais und Gerste zur viertwichtigsten Kulturpflanze macht.
Ein Hektar Raps liefert im Schnitt etwa 3.400 Kilogramm Rapssamen. Daraus können rund 1.450 Liter Rapsöl und daraus wiederum etwa 1.400 Liter Biodiesel produziert werden.
Auch die bei der Ölgewinnung verbleibenden Pressrückstände finden Verwendung: Rapsschrot und Rapskuchen sind eiweißreiche Futtermittel für Rinder und Schweine und stellen eine nachhaltige Alternative zu importiertem Sojafutter dar.

Welche Bodenbearbeitung benötigt Raps für ein optimales Wachstum?
Raps benötigt ein feinkrümeliges, gut rückverfestigtes Saatbeet, frei von Verdichtungen und mit einem guten kapillaren Wasseraufstieg. Kann auf den Pflug verzichtet werden? Ja, aber nur, wenn der Durchwuchs der Vorkultur vollständig beseitigt ist. Warum ist das Walzen wichtig? Es verbessert den Bodenschluss während der Keimung, reduziert Schneckenverstecke und zerkleinert grobe Schollen, die Herbizid-Spritzschatten verursachen können.

Wann ist der ideale Saatzeitpunkt für Raps?
Der optimale Saatzeitraum liegt zwischen dem 25. August und dem 10. September. Was ist das Ziel? Ein Rapsbestand mit 8–10 Blättern im Rosettenstadium, etwa 8 mm Wurzelhalsdurchmesser und einer gut entwickelten Pfahlwurzel. Was passiert bei einer zu schwachen Entwicklung? Es drohen Unkrautprobleme. Und bei einem zu dichten Bestand? Es kann zu Auswinterungsschäden wie Frostrissen oder Pilzbefall kommen.

Welche Saatdichte, Saattiefe und Reihenabstände sind bei Raps ideal?
Die Saatdichte beträgt bei Hybridsorten 30–35 Körner/m², bei Liniensorten 55–65 Körner/m². Warum ist eine zu hohe Saatdichte problematisch? Sie fördert ein schnelles Längenwachstum der Pflanzen und schwächt ihre Entwicklung. Wie tief sollte gesät werden? Die optimale Saattiefe liegt bei 1–2 cm. Welche Reihenabstände sind üblich? 12 cm bei Drillsaat, aber auch Breitsaat mit speziellen Geräten oder Einzelkornsaat (z. B. 44 cm) sind möglich. Walzen wird oft empfohlen.

Welche Pflegemaßnahmen und Vorschriften sind bei Raps zu beachten?
Bei breitem Reihenabstand ist Hacken möglich. Welche Pflanzenschutzregeln gelten? Zwischen dem 1. November und dem 15. Februar dürfen keine Pflanzenschutzmittel angewendet werden, auch keine Schneckenkörner.

Wie sollte Raps gedüngt werden?
Raps ist ein guter Verwerter von Hofdüngern. Welche Grunddüngung ist geeignet? Mist (20–30 t/ha) oder Gülle (30–40 m³/ha) sind ideal. Alternativ kann mineralisch gedüngt werden. Wie hoch ist der Stickstoffbedarf? Im Herbst etwa 60 kg N/ha, meist ausreichend durch Bodennachlieferung gedeckt. Im Frühjahr erfolgt die Hauptdüngung in zwei Gaben: eine Startgabe von 60–80 kg N/ha und eine zweite Gabe im Längenwachstum. Zu viel Stickstoff erhöht das Lagerungsrisiko und verzögert die Abreife.

Warum ist Schwefeldüngung bei Raps wichtig?
Raps hat einen hohen Schwefelbedarf, besonders ab Beginn des Schossens im Frühjahr. Was passiert bei Schwefelmangel? Schotenansatz und -entwicklung bleiben unvollständig. Auf leichten, humusarmen oder sauren Böden ist eine Ergänzung mit S-haltigen Düngern (20–30 kg S/ha) nötig, idealerweise kombiniert mit N-Düngern wie Ammoniumsulfat.

Wie können Schädlinge wie Schnecken und Erdflöhe bekämpft werden?
Walzen hilft, Schneckenverstecke zu reduzieren. Welche Schäden verursachen Erdflöhe? Sie hinterlassen Löcherfraß an Keimblättern und können blitzschnell davon springen.