
Merkmale von Raps
Der Raps (Brassica napus) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist eine bedeutende Kulturpflanze, die vor allem zur Gewinnung von Öl angebaut wird. Die einjährige Pflanze kann eine Wuchshöhe von ein bis zwei Metern erreichen. Ihr Stängel und ihre Blätter sind blau bereift, und im oberen Bereich der Pflanze entwickeln sich zahlreiche gelbe, zwittrige Blüten, die in Trauben angeordnet sind. Die Blüten öffnen sich dabei von unten nach oben.
Die Früchte des Rapses sind Schoten, die sich mit zwei Klappen öffnen und die darin befindlichen Samen freigeben. Diese schwarzbraunen, wenigen Millimeter großen Samen sind für die Ölproduktion von großer Bedeutung. Etwa die Hälfte der Blüten bildet Schoten, wobei die Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, aber auch durch den Wind erfolgt. Neben der Fremdbefruchtung kann es ebenfalls zur Selbstbefruchtung kommen. Raps besitzt zudem die Fähigkeit, sich mit verwandten Arten wie Wildkohl, Rübsen oder verschiedenen Senfarten zu kreuzen.

Herkunft
Die Ursprünge des Rapses liegen vermutlich im Mittelmeerraum. Man geht davon aus, dass er aus einer natürlichen Kreuzung von Wildkohl (Brassica oleracea) mit Rübsen (Brassica rapa) hervorgegangen ist. Während der Rübsen hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet ist, kommt Wildkohl an atlantisch-mediterranen Felsküsten bis hinauf nach Helgoland vor.

Geschichte
Obwohl Raps als Wildpflanze in Europa heimisch ist, begann seine gezielte Nutzung erst im Mittelalter. Zunächst wurden seine Samen hauptsächlich aus Wildbeständen gesammelt, um Lampen- und Speiseöl zu gewinnen. Ein gezielter Anbau fand erst gegen Ende des Mittelalters in kleinen Flächen statt. Eine bedeutende Wende erlebte der Rapsanbau im 17. Jahrhundert in den Niederlanden, wo erstmals großflächige Kultivierungen stattfanden. Von dort aus verbreitete sich der Raps in wintermilde Regionen Nordwest-Europas, Nordamerikas und Asiens und etablierte sich als eine der wichtigsten Ölpflanzen weltweit.