
Warum verlieren Pyrethroide ihre Wirkung gegen Rapsschädlinge?
Pyrethroide der Klasse II, wie Decis Forte, Karate Zeon und Sumicidin Alpha EC, galten jahrelang als Standardmittel bei der Bekämpfung von Rapsschädlingen.
Seit 2003 gibt es aber zunehmend Meldungen aus der Praxis über unzureichende Wirkung gegen Rapsglanzkäfer. Erste Resistenzfälle wurden bereits 2004 bestätigt. Was hat zu dieser Resistenz geführt? Der zu häufige Einsatz der gleichen Wirkstoffgruppe hat dazu geführt, dass sich unempfindliche Individuen durchsetzen konnten, wodurch die Wirksamkeit der Mittel sinkt.
Wie verbreitet sich die Resistenz gegen Pyrethroide?
Ein Monitoring des bayerischen Pflanzenschutzdienstes hat 2022 gezeigt, dass mittlerweile in allen Anbaulagen eine Resistenz oder zumindest eine Minderwirkung gegen Pyrethroide besteht.
Es zeigt, dass der Resistenzdruck aufgrund des wiederholten Einsatzes dieser Insektizide immer weiter steigt. Dies betrifft nicht nur Rapsglanzkäfer, sondern auch Stängelschädlinge.

Was ist die Ursache für die Pyrethroid-Resistenz des Rapsglanzkäfers?
Der Rapsglanzkäfer hat sich an die wiederholte Anwendung von Pyrethroiden angepasst. Der Käfer entgiftet die Wirkstoffe schnell, sodass die Pyrethroide ihre Wirkung verlieren. Dabei werden die Pyrethroide der Klasse II besonders schnell abgebaut und sind daher noch stärker von der Resistenz betroffen.
Welche Pyrethroide sind weniger betroffen von der Resistenz?
Die Pyrethroide der Klasse I, wie Trebon 30 EC und Mavrik Vita, zeigen noch eine bessere Wirksamkeit. Aufgrund eines leicht veränderten Aufbaus des Wirkstoffmoleküls können sie vom Rapsglanzkäfer nicht so leicht entgiftet werden. Doch auch bei diesen Präparaten wird der Resistenzdruck mit jeder Anwendung weiter erhöht.

Wie lange bleiben die Pyrethroide der Klasse I wirksam?
Auch Trebon 30 EC und Mavrik Vita zeigen in Regionen, in denen bereits 2004 und 2005 Resistenzen festgestellt wurden, reduzierte Wirksamkeit. Das bedeutet für die Zukunft, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Insektizide ihre volle Wirkung verlieren, was die Notwendigkeit einer Anti-Resistenz-Strategie und der Anpassung der Anbauweise (z.B. durch Begleitsaaten etc.) noch dringlicher macht.