Die Unkrautregulierung spielt bei Soja eine große Rolle. Aufgrund einer eher langsamen Jugendentwicklung im kühlen deutschen Klima stellt sie die größte Herausforderung im Sojaanbau dar. Der Anbauerfolg steht und fällt mit dem Beikrautmanagement.
Bereits im Vorfeld verunkrautete Felder sind für den Sojaanbau nicht geeignet. Typisch für Soja ist ein massives Auftreten von Hitzekeimern wie Melde und Amaranth. Sie können Soja förmlich ertränken.
Weiter sind Gänsefuß, Knöterich- und Hirsearten sowie Kamille zu nennen. Regional kann der Schwarze Nachtschatten stark auftreten, dessen giftige Fruchtkörper schwer vom Erntegut zu trennen sind. Auch Disteln führen gelegentlich zu Problemen.
Keine Chemie im Soja!?
Da Soja sehr sensibel auf eine chemische Unkrautregulierung reagiert, ist die mechanische Beikrautbekämpfung sinnvoll. Sie erfolgt meist in mehreren Durchgängen mit Maschinenhacke und Striegel.
Saubere Bestände
Beikrautregulierung beginnt mit der flachen, gründlichen Stoppelbearbeitung nach der Vorfrucht. Wiederholtes Abschleppen sowie der Einsatz des Saatgrubbers vor der Aussaat im Frühjahr verringern ebenfalls das Samenpotential am Saathorizont. Außerdem fördert die Belüftung die Bodenerwärmung, was zu einer rascheren Keimung beiträgt. Weiter hilft eine vernünftige Fruchtfolge beim Beikrautmanagement.
Nach Reihenschluss sind die Bestände dann oft sehr dicht und beschatten den Boden ausreichend. Zur Abreife kann es zu Spätverunkrautung kommen.
Die Basis für saubere Bestände ist eine rasche Keimung und Jugendententwicklung. Einen verminderten Hack- und Spritzaufwand erreicht man durch eine einwandfreie Qualität des Saatguts, einen optimalen Saattermin und eine sorgfältige Aussaat.
Düngung und Nährstoffbedarf
Die Sojapflanze besitzt ein kräftiges Wurzelwerk und kann sich so mühelos Nährstoffe aneignen.
Durch gezielte Düngergaben, vor allem auch im Mikronährstoffbereich, können jedoch auf manchen Standorten gute Ertrags– und vor allem auch Qualitätseffekte erzielt werden. Besonders die N-Fixierung hängt von einer ausgeglichenen Nährstoffversorgung ab.
Wie hängen Impfung und Düngung zusammen?
Durch erfolgreiche Impfung wird eine ordentliche N-Fixierung durch Knöllchenbildung erreicht. Auf eine N-Düngung sollte vollständig verzichtet werden. Sie würde die Knöllchenbildung verringern, was sich auf den gesamten Vegetationsprozess negativ auswirkt.
In seltenen Fällen wird im Sommer Stickstoff nachgedüngt, wenn der Bestand Mitte Juni gelblich statt tief grün ist und wenn über 30% der Pflanzen keine Knöllchen besitzen.
Auch eine Schwefeldüngung zu Soja bringt im heimischen Anbau offensichtlich keine positiven Ertragseffekte. Das Thema Blattdüngung wurde bei Soja ebenfalls unterschiedlich untersucht, hat sich in der Praxis aber nicht etabliert.
Zu den Nährstoffentzügen durch Soja gibt es international recht unterschiedliche Angaben.