Biomasse-Sorghum kann ein- oder mehrschnittig geerntet werden
Erfahrungen auf unseren Flächen und in der Auswertung der Inhaltsstoffe zeigt, dass eine mehrschnittige Nutzung optimaler ist. Denn bei einer Zwei- bis Drei-Schnitt-Nutzung ist die Futterqualität zum Erntezeitpunkt besser als bei der Einschnitt-Nutzung.
Vor allen Dingen eine höhere Verdaulichkeit sowie höhere Zucker- und Proteinwerte begründen die mehrschnittige Nutzung.
Idealer Erntezeitpunkt mehrschnittige Nutzung:
Silierung:
Ernte bei Einschnitt-Nutzung
Biomassesorghum wird dabei ähnlich wie Silomais geerntet. Der Erntezeitpunkt liegt in der Regel im Frühherbst zwischen September und Oktober und ist von der Abreife abhängig. Damit sich das Erntegut silieren und transportieren lässt, ist ein TS-Gehalt von mindestens 28 Prozent erstrebenswert. Für Biomassesorghum ist ein TS-Gehalt von 25 Prozent ausreichend, damit ist die Silierbarkeit gewährleistet und die Sickersaftbildung lässt sich vermeiden.
Silierung
Sorghum eignet sich durch seinen hohen Gehalt an Saccharose und Glucose im Stängel sehr gut zum Silieren. Stark verholzte Pflanzenteile, die Fehlgärungen verursachen, sind eher ungewöhnlich. Denn zum optimalen Erntezeitpunkt hat die Pflanze meistens einen geringeren TS-Gehalt als Mais.
Reifebestimmung
Bei der Bestimmung der optimalen Reife ist auf mehrere Merkmale zu achten. Die Rispen haben Körner, wobei die Körner zwischen Milch- und Teigreife liegen sollten. Damit lässt sich ein TS-Gehalt von 28 Prozent erzielen. Zu diesem Zeitpunkt sind, je nach Sorte, die Hüllspelzen verfärbt. Zum Zeitpunkt der Teigreife kann Sorghum einen TS-Gehalt von 30 Prozent erreichen.
Frühe Hybriden können leicht überreif werden. Das führt dann dazu, dass sich die Pflanze neigt und später am Boden liegt. Knackt der Stängel beim Drücken, liegt der TS-Gehalt der Pflanze etwa bei 25 Prozent. Der optimale Erntebereich liegt bei einem TS-Gehalt zwischen 26 und 34 Prozent. Ist der TS-Gehalt zu gering, kommt es zu Fehlgärungen, Sickersaftbildung und Nährstoffverlusten. Ist hingegen der TS-Gehalt zu hoch, führt dies zu Lignifizierung, Fehlgärung und Gefahr der Nachwärmung.
Praktisch erfolgt die Ernte bei weit ausgereifter Rispe. Dabei wird der Feldhäcksler eingesetzt. Wurde bei der Sortenwahl für den Anbau auf besonders standfeste Sorten geachtet, zahlt sich das bei der Ernte aus.
Für die Ernte ist der Corncracker nicht notwendig. Deshalb ist es empfehlenswert, diesen auszubauen, wenn dies technisch möglich ist. Ansonsten sollte er wenigstens möglichst weit offen sein.