Die Fachagentur Nachwachsende Nährstoffe (FNR) gibt in ihrer aktuellen Broschüre „Gewässerschutz mit nachwachsenden Rohstoffen“ nicht nur Tipps zur Reduzierung von Nährstoffzugaben, sondern setzt es auch ins Verhältnis zu Wirtschaftlichkeit und Erträgen bei Mais.
Wie können Auswaschungen reduziert werden? Und wie kann die N-Düngung bei Silomais konform zur neuen Düngeverordnung von März 2020 gemanagt werden? Wie entsorgt man große Mengen an organisch belastetem Oberflächenwasser in Biogasanlagen fachgerecht? Finden Sie bei uns die Antworten.
Düngemanagement bei Silomais
Ist es möglich die neuen Vorgaben der Düngeverordnung umzusetzen und trotzdem seine Ertragsleistungen zu halten? Das ist die große Frage bei Milchvieh- und Biogasanlagen-Betrieben.
In einer Studie wurde dazu bei Silomais die übliche Gabe von 200 kg N/ha über mehrere Jahre stufenweise reduziert bis auf 150 kg N/ha.
Trotz Ertragsschwankungen in den verschiedenen Jahren, wurde deutlich, dass die hohen N-Stufen nicht ertragswirksam waren. Mit der Reduktion auf 150 kg N/ha wurden die Ertragsziele trotzdem erreicht.
Handlungsspielräume scheinen hier also möglich zu sein.
Untersaat als Vorteil nutzen?
Mais als wichtigste Energiepflanze stellt den Gewässerschutz bisher auf die Probe. Zum einen setzt die Pflanze große Mengen an Stickstoff in Ertrag umsetzen, zum anderen kann sie die N-Auswaschungsgefahr erhöhen. Bieten Untersaaten eine Chance zur Reduktion der N-Gaben?
Gräser-Untersaat oder Zwischenfrüchte binden im Winter Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Phosphor und Magnesium. Damit werden Auswaschungen reduziert und können bei der folgenden Düngeplanung positiv berücksichtigt werden.
Außerdem verbessert eine Untersaat die Befahrbarkeit bei der Ernte und die Humusbilanz. Denn so ist ein Ausgleich der meist negativen Humus-Bilanz bei Mais möglich: Gräser-Untersaaten werden mit +200 kg C/ha bewertet.
Um den Konkurrenzdruck in der Jugendphase bei Mais zu reduzieren, empfiehlt es sich eine Untersaat im 5- bis 6-Blatt-Stadium durchzuführen. Außerdem ist es ratsam die Saatstärke um zwei Drittel im Vergleich zur reinen Ackergras- Aussaat zu verringern.
Mais-Alternativen mit Vorteilen
Dauerkulturen wie Silphie, Riesenweizengras und Wildpflanzenmischungen können zwölf Jahre und länger ohne die jährliche Bodenbearbeitung auskommen. Aufgrund ihres ausgeprägten und leistungsstarken Wurzelwerkes verhindern sie Bodenerosionen. Bei uns finden Sie Riesenweizengras im Shop unter Alkar EnergyGras und Alkar XL EnergyGras.
Beispielsweise: Die Silphie weist hohe Wurzeldichten bis zu 1 m Tiefe auf, hohe Wasserinfiltrationsraten und niedrige mineralische Stickstoffgehalte im Gegensatz zu Mais.
Oberflächenwasser bei Biogasanlagen
Laut FNR gibt es eine Lösung, um in Gebieten mit hohen Niederschlagsmengen organisch belastetes Oberflächenwasser in Biogasanlagen zu reinigen:
„Die Flexbio-Anlage ermöglicht eine nachhaltige Aufbereitung von Oberflächenwässern bei sicherer Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte. Bei der Betrachtung der Alternativen wird ein klarer Kostenvorteil deutlich:
Eine Vollkostenrechnung ergibt bis zu 75 % Einsparung gegenüber der Ausbringung. Selbst wenn die Vorteile aus Substrateinsparung und KWK-Bonus unberücksichtigt bleiben, ist die Behandlung mit ca. 2,18 €/m³ um mindestens 65 % günstiger als die Ausbringung.“
Wer hierzu mehr erfahren möchte, der lädt sich bitte die Broschüre des FNR herunter.
Fazit
Die Studie des FNR machte Mut die neuen Düngeverordnungen umzusetzen und eine Brücke zwischen Biogasanlagen-Betreibern und Gegnern zu schlagen.