Mit Schwefel Ertrag und Futterqualität verbessern
Schwefel ist in der Ernährung von Mensch und Tier elementar. Gleiches gilt auch für Pflanzen. Denn Schwefel begünstigt die Bildung und Ausprägung von Aminosäuren. Aminosäuren sind Bestandteile von Proteinen. Sie können vom Körper nicht hergestellt werden und müssen über Nahrung aufgenommen werden.
Was hat das nun mit unserem Grünland zu tun? Sehr viel. Denn es verbessert nicht nur die Erträge, sondern auch die Futterqualität.
Im Ökolandbau benutzt man Schwefeldünger schon sehr lange. Und das erfolgreich. Was können wir aus der Nutzung des Produkts lernen?
Wie viel Schwefel benötigt man im Grünland?
Im Ackerbau wirkt sich Schwefel positiv auf die Rohproteinerträge aus. Es gilt: 0,3 kg Schwefel pro Hektar je dt Ertrag pro ha. Macht bei 90 dt 27 kg/ha.
Intensiv genutzte Ackergrasflächen mit 4-6 Schnitten haben aber einen höheren Ertrag. Hier muss bis zu 45 dt/ha gedüngt werden. Pauschal sollte man den Dünger nicht auf sein Feld geben.
Feststellung des Schwefel-Mangels
Stellen sie zuerst im Futter einen eventuellen Schwefel-Mangel fest. Das geht am besten mit der Beurteilung des Verhältnisses von Stickstoff zu Schwefel. Sollte im Grünlandfutter das N/S-Verhältnis 15:1 sein, dann bestehe ein Schwefelmangel. Bestimmen Sie den Rohproteingehalt im Grünlandfutter und ermitteln Sie mit dem Faktor 6,25 Prozent den Stickstoffgehalt.
Der Düngezeitpunkt
Bei Dauergrünland sollte der Schwefel leicht zum Mineraldünger nach dem ersten Schnitt im Frühjahr zugeführt werden. Versuche zeigten, dass die Wirkung des Schwefels in Form eines Ertragszuwachses erst im zweiten Schnitt sichtbar wurde.
Eine Düngung mit Schwefel zum 3. und 4. Schnitt sind überflüssig. Denn der Effekt der Mineralisierung entfaltet sich die Qualität erst so richtig zur zweiten Jahreshälfte.
Futterleguminosen brauchen Schwefel
Die Universität Gießen hat den Schwefelbedarf in Futterleguminosen wie Kleegras und Luzerne-Grasmischungen untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich die Schwefeldüngung positiv auf ihre Erträge und die Stickstofffixierleistung ausübt. Bei unterversorgten Böden.
Bei Untersuchungen stiegen die Trockenmasseerträge bei mehrschnittigem Luzerne-Kleegras durch Schwefeldüngung um durchschnittlich 24 Prozent. Zudem verbesserte sich die Stickstofffixierleistung um 31 Prozent gegenüber ungedüngten Kontrollen. Als optimale Mengen erwiesen sich 60 Kilogramm Schwefel pro Hektar in Form von Magnesium– oder Kalziumsulfat.
Die Forscher haben sogar herausgefunden, dass sich unter gezieltem Schwefeleinsatz der Leguminosenanteil schnell erhöht. Die Einzelpflanze erwies sich konkurrenzstärker gegenüber dem Gras. So erhöhte sich der Anteil der Leguminosen erheblich. Das steigerte besonders den Ertrag.
Schwefel-Dünger – aber welcher?
Schwefel ist eigentlich in jedem gut durchwurzelten Boden bereits zu vielen Tausend Kilogramm vorhanden. Aber er ist organisch gebunden und kann von den Pflanzen erst aufgenommen werden, wenn es zu Sulfat umgewandelt wurde. Das geschieht durch Thiobakterien, ab Bodentemperaturen > 10 Grad Celsius. Dieser Vorgang kann also lange dauern.
Darum ist es wichtig, Schwefel in Form von pflanzenverfügbarem Sulfat zu düngen und zwar abhängig vom Schwefel-Mangel. Pro Aufwuchs liegt der Bedarf bei circa 7-11 kg Schwefel pro Hektar. Der Jahresbedarf zwischen 25-45 kg/ha. Kombinierbar ist daher Schwefel je nach Bedarf mit Stickstoff, Kalium oder Magnesium.
Was ist zu beachten?
Kieserit (MgSO4), Gips (CaSO4) sowie diverse Kalisulfatdünger wie Patentkali, Magnesia–Kainit können im ökologischen Landbau für die Schwefeldüngung eingesetzt werden. Elementarer Schwefel, Ammoniumsulfat–Lösung (ASL) und Schwefelsaures Ammoniak (SSA) sorgen für ein physiologisch saures Milieu in der unmittelbaren Umgebung der Pflanzenwurzeln, wodurch der pH–Wert unter 4,5 sinkt. Dadurch werden Spurennährstoffe wie Mangan, Kupfer, Zink, Bor und Eisen besser für die Pflanzen verfügbar.
Um eine ausreichende Kalkzufuhr im Grünland zu garantieren, sollten pro 100 kg Stickstoff über die Anwendung von ASL 200 kg CAO entzogen werden. Zur Wiederherstellung der PH–Neutralität können Kalium–Schwefel–Dünger, Mg–S–Dünger (Kieserit, Bittersalz) oder Kalzium (Gips) verwendet werden.
Das Einmischen von Kieserit und ASL in die Gülle ermöglicht eine weniger problemlose Schwefeldüngung.
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