Wie Sie die Nager effektiv bekämpfen und lückige Grasnarben reparieren
Es herrscht eine echte Mäuseplage. Seit letztem Spätsommer haben sich in vielen Teilen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Mäuse in Wiesen und Weiden breit gemacht. in diesem Ratgeber helfen wir bei der Schädlingsbekämpfung.
Die Mäuse müssen jetzt im Frühjahr bekämpft und die Lücken in der Grasnarbe müssen geschlossen werden.
Das ist wichtig damit sie als Landwirt nicht in die Notsituation der Futterknappheit durch Ertragsausfälle kommen.
https://holtmann-saaten.de/gruenland-ertrag-fehlt-nachsaat-im-herbst-planen/So bestimmen Sie die Zahl der Mäuse auf Ihrer Grünlandfläche
Bevor sie ihre stark geschädigte Weide per Übersaat, Direktsaat oder mit einer Drillmaschinen-Kombination neu ansäen oder nachsäen, müssen Sie zunächst den Mäusebefall bekämpfen.
Stellen die dafür erst einmal fest, wie stark der Mäusebefall ist. Das geht recht einfach mit der sogenannten „Lochtret-Methode“.
Markieren Sie eine circa 250 Quadratmeter große repräsentative Fläche. Dass sind ungefähr 16 x 16 Meter. Treten Sie jetzt alle Mäuselöcher zu. Oder befüllen diese mit Sand und markieren Sie die Löcher.
Warten Sie 24 Stunden und zählen Sie jetzt, wie viele Löcher die Mäuse wieder geöffnet und benutzt haben.
Per Faustformel berechnen Sie jetzt wie viele Wühlmäuse Sie auf dieser Fläche haben: Das Verhältnis aktiver Feldmäuse beträgt 2,5 : 1. Heißt: 5 aktive Löcher bedeuten 11 aktive Feldmäuse auf 250 Quadratmetern.
Bei mehr als 6 bis 8 wieder benutzten Löchern auf 250 Quadratmetern sollten Sie unbedingt die Mäuse bekämpfen.
Wie können Sie die Mäuse vertreiben?
Wenn Sie eine starke Mäusepopulation feststellen, hilft häufig nur eine mechanische Bekämpfung. Am besten ist die Fläche mit den Nagetiere 20 cm tief zu pflügen.
Dadurch sterben stressbedingt 60 bis 90% der kleinen Nager ab. Flaches pflügen und Grubbern hilft auch, ist aber nicht so effektiv.
Sie können den Befall durch Mäuse auch chemisch bekämpfen. Dafür sind in Deutschland zinkphosphidhaltige Mittel als Mäusegift zugelassen. Dazu zählen beispielsweise Ratron Giftlinsen oder Arvalin forte. Die Mäuse müssen das Gift fressen und bei der Ablage ist einiges zu beachten. Hier müssen Sie unbedingt die Anwendungshinweise berücksichtigen.
So gleichen Sie den Ertragsausfall aus
Wenn Sie im Frühjahr das Grünland neu ansäen, haben sie das Problem, dass der ertragsstarke erste Schnitt nicht geerntet werden kann.
Um das zu kompensieren, können „Ammengräser“ als Deckfrucht für Dauergrünlandansaat gesät werden.
Ammengräser sind schnellwachsende Welsche Weidelgras-Mischungen wie unser Ackergras Inbos A1. In Kombination mit einer ergiebigen Dauergrünland-Mischung (wie etwa unsere Metos Mähweide) erhalten Sie trotzdem noch gute Erträge.
Es empfiehlt sich ca 15 kg pro Hektar Ammengras sowie 25 kg pro Hektar Grünlandmischung zu säen.
Achtung: Umpflügen setzt Stickstoff frei
Umbrüche mit dem Pflug setzen häufig Stickstoff frei. Über Auswaschungsverluste kann das für das Grundwasser riskant sein.
Dieses Risiko ist im Frühjahr jedoch deutlich geringer als im Herbst. Nehmen sie daher Umbrüche jetzt vor und sprechen sie vorher mit ihrer zuständigen Landwirtschaftskammer und Wasserbehörde.
Und was ist mit Gülleausbringung im ersten Jahr der Neuansaat?
Dadurch, dass Gülle die jungen Gras-Pflanzen verätzt werden können, sollten Sie auf die Gülleausbringung im ersten Jahr verzichten.
Vor der Neuansaat ist eine Gülledüngung natürlich möglich, sollte sich aber auf 50 kg pro Hektar Gesamt N beschränkenn.
Ein Tipp: Pflügen sie die Gülle nicht unter, denn die ist für die jungen Graspflanzen dann meist nicht zu erreichen.
Wichtig: Beachten Sie das Förderrecht
Erstens: Ammengras darf nur in Kombination mit einer Dauergrünlandmischung ausgesät werden.
Zweitens: Das Pflügen von Dauergrünland für eine Neuansaat muss seit 2018 vorher beantragt werden. Besprechen Sie das mit ihrer zuständigen Landwirtschaftskammer.
Fazit
Schauen Sie sich ihre Wiesen und Weiden genau an. Damit sie die Futterqualität für ihre Kühe hochhalten, kann die Nachsaat oder sogar Neuansaat die richtige Vorgehensweise sein.