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Grasernte: Rohaschegehalt niedrig halten – so wird’s gemacht

Grassilage Rohasche

Hohe Rohaschegehalte – schlechtere Futterqualität

Weist die Grassilage einen hohen Rohaschegehalte auf, wirkt sich das mehrfach negativ auf den Futterwert der Silage aus.

Ist der Rohaschegehalt nämlich hoch, steigt durch die stärkere Belastung mit Buttersäurebakterien das Risiko der Buttersäuregärung. Solche Fehlgärungen beeinträchtigen dann die Verdauungsvorgänge von Rindern und beeinflussen die Futteraufnahme negativ.

Jedoch ist es möglich, den Rohaschegehalt der Grassilage gezielt zu beeinflussen und zu verbessern.

Grassilage ist oft durch zu viel Erde verschmutzt

Prinzipiell sollte bei der Grassilage ein Rohaschegehalt von 80 bis 100 Gramm Rohasche pro Kilogramm Trockenmasse nicht überschritten werden.

Auswertungen beispielsweise in Baden-Württemberg zeigen jedoch: Oft liegt der Aschegehalt bei weit mehr als 100 Gramm pro Kilogramm Trockenmassen.

Liegt ein derart hoher Rohaschegehalt vor, ist von einer Verunreinigung durch Erde auszugehen. Problematisch hierbei ist aber nicht allein der Umstand, dass Erde keinerlei Futterwert aufweist.

So geht auch die Energiekonzentration der Grassilage mit zunehmendem Verschmutzungsgrad zurück. Das wiederum ist zum einen auf einen Verdünnungseffekte zurückzuführen.

Zum anderen entsteht der Energierückgang durch Fehlgärungsprozesse, die mit der Verschmutzung in Verbindung stehen.

Vereinfacht lässt sich der geringere Futterwert aufgrund des hohen Rohaschegehalts außerdem so erklären: Weist die Grassilagen einen hohen Rohaschegehalt auf, nimmt das Rind mit jedem Kilogramm Futter einen großen Teil Erde zu sich.

Der Pansen wird dabei gefüllt und die Kuh fühlt sich gesättigt. In Wirklichkeit hat sie aber relativ geringe Futtermengen, aber einen großen Anteil an Rohasche aufgenommen.

Die Rohasche verdrängt so die Nährstoffe der Grassilage und nimmt quasi den Platz von Protein und Energie ein.

Im Endergebnis führen das verunreinigte Futter und die Nährstoffverschiebung daher zu einer niedrigeren Milchproduktion.

Die Verschmutzungs-Ursachen

Die Verschmutzung der Grassilage entsteht durch mehrere Umstände: Das Aufspritzen von kleinen Bodenpartikeln (durch Regentropfenaufprall), Überschwemmungen sowie Aufwirbeln oder unbeabsichtigtes Beimischen der Schmutzpartikel während des Erntevorgangs.

All diese Beimischungsursachen sind nicht vollkommen ausschaltbar. Jedoch lässt sich die Beimischung insbesondere durch witterungs- und standortangepasste Ernteverfahren merklich begrenzen.

Um hochwertige Futtermittel herzustellen, ist in erster Linie der Grünlandzustand zu berücksichtigen.

Nur so wird es möglich, während des Erntevorgangs sauberes Futter zu bergen. Allerdings muss die Achtsamkeit nicht erst bei Silierung und Mahd, sondern schon bei der Grünlandpflege beginnen.

Verschmutzungen mit ebenen Flächen begegnen

Insbesondere in nassen Jahren kommt es oft zu Fahrspuren oder Trittschäden. Das begünstigt Verschmutzungen bei der Grasernte.

Ist die Bodenfeuchte jedoch passend, sind Unebenheiten auf der Grünlandfläche mit Walzen behebbar. Bei sehr starken Schäden ist es mitunter notwendig, ihnen in der zweiten Hälfte des Jahres mit Umbruch und Neusaat zu begegnen.

Sind die Bodenunebenheiten allerdings gar nicht behebbar, lassen sich Verschmutzungen schwerer vermeiden. Ihnen ist dann nur noch durch Geräteeinstellungen für eine passende Schnitthöhe und die schonende Schwadbearbeitung zu begegnen.

Schleppen gegen Maulwurfschäden

Sind Maulwurfshaufen sehr präsent, ist bei der Grasernte stets mit einem Schmutzeintrag zu rechnen. Insbesondere auf humosem Boden gibt es oft viele Haufen und der Maulwurf ist besonders aktiv.

Allerdings gibt es Möglichkeiten, um das Ausmaß von Maulwurfschäden zu begrenzen. Dazu gehört insbesondere das Schleppen: Erfolgt es nicht allein im Frühjahr, sondern erneut zu einem späteren Zeitpunkt, kann es gegen Maulwurfhaufen effektiv sein.

Ist später außerdem die Schnitthöhe angepasst und die Mahdhöhe oberhalb von 7 Zentimetern gehalten, entstehen auch bei Maulwurfbefall weniger Verschmutzungen.

Mit dem Striegel und einer dichten Narbe gegen Verschmutzungen

Wer mit regelmäßigen Nachsaaten für eine dichte Narben sorgt, hat weniger mit unerwünschten Kräutern zu kämpfen.

Außerdem werden Rohasche-Verschmutzungen minimiert.

Durch die regelmäßige Nachsaat werden nicht nur Lücken geschlossen, auch unerwünschte Unkräuter siedeln sich nicht an.

Allerdings sind dichte Narben nicht allein das Ergebnis einer regelmäßigen Nachsaat. Auch eine Nutzung, die den Witterungs- und Wuchsbedingungen entspricht, trägt dazu bei.

Für Landwirte bedeutet das insbesondere: Die verwendeten Gräsermischungen müssen zum jeweiligen Standort passen. Werden dann außerdem das Befahren der Fläche bei zu großer Nässe und ein zu später Schnitt vermieden, lässt sich das Verschmutzungsrisiko mindern.

Ein weiteres effektives Mittel gegen unerwünschte Gräser ist der Grünlandstriegel.

Das wichtige Grünland-Pflegegerät hilft nämlich dabei, unerwünschte Pflanzenteile auszukämmen und gleichzeitig den Boden zu durchlüften. So beugt der Grünlandstriegel Futterverschmutzungen vor.

Dieser Effekt entsteht dadurch, dass abgestorbenes Pflanzenmaterial beim Striegeln entfernt wird. Enthält das Siliergut später weniger altes Grasmaterial, schwindet dann das Risiko von Fehlgärungen.

Mahdtermin und Ernte

Wie schon gesehen, hat mit Rohasche verschmutztes Futter zahlreiche Nachteile.

Insbesondere verschlechtert sich durch Verschmutzungen die Vergärbarkeit und es können Fehlgärungen entstehen.

Ein hoher Verschmutzungsgrad beeinflusst den Futterwert negativ und lässt insbesondere den Energiegehalt sinken. Zudem sind sogar Gesundheitsstörungen, die durch Schmutzpartikel, Keime oder eine zu niedrige Grundfutteraufnahme begründet sind, denkbar.

Allerdings lässt sich Verschmutzungen durch optimal gewählte Mahdtermine und eine saubere Ernte entgegenwirken.

Bei der Mahd besonders wichtig ist: Es darf erst dann gemäht werden, wenn das Gras am Morgen abgetrocknet ist.

Ist das Siliergut nämlich nass und wird der Aufbereiter eingesetzt, haftet dem Futter oft sehr viel Schmutz an.

Gerade der Aufbereitereinsatz muss daher von den Einsatzbedingungen abhängig gemacht werden.

Was die Futterernte betrifft, ist es gerade bei schlechtem Wetter unvermeidbar, dass an den Rädern ein gewisser Erdanteil haftet. Wird das Erntegut dann von der Fläche über unbefestigte Wege zum Silo transportiert, wird zwangsläufig Schmutz miteingebracht.

Allerdings lässt sich der Schmutzeintrag hier mithilfe einer dem Silo vorgelagerten Strohauflage deutlich reduzieren.

Anschließend ist es möglich, die Gärung mit einem passenden Siliermittel in die gewünschte Richtung zu beeinflussen.

Das Siliermittel sollte sich durch die Wirkungsrichtung 1a oder 1b und bestenfalls durch ein DLG-Gütezeichen der Wirkrichtung 5 auszeichnen. Siliermittel der Wirkungsrichtung 5 können nämlich Buttersäurebildner unterdrücken.

Der Einsatz eines Siliermittels ist stets dann ratsam, wenn das Anwelken nicht innerhalb eines Tages gelingt.

Schließlich bringt jede weitere Futterbearbeitung immer auch ein gewisses Verschmutzungsrisiko mit. Besser ist es daher, auf die erschwerten Gärbedingungen mit dem Siliermittelzusatz zu reagieren.

Verschmutzungen bei der Gülleausbringung vorbeugen

Um bei der Gülleausbringung die Grasnarbe nicht unnötig zu verschmutzen, sollte die Ausbringung mit bodennaher Technik stattfinden.

Dabei legen Schleppschlauch- oder Schleppschuhsysteme einen Güllestreifen ab. Das sollte aber erst dann geschehen, wenn die Gräser bereits eine gewisse Wuchshöhe von 7 bis etwa 10 Zentimetern erreicht haben.

Zu diesem Zeitpunkt lässt sich die Grasnarbe bereits teilen. Wird dabei außerdem verdünnte oder separierte Gülle homogenisiert und mengenmäßig angepasst verwendet, hat das folgende Vorteile:

Die dünnflüssige Gülle dringt schneller in den Boden und zur Wurzel vor. Hierdurch ist sie effizienter und das Ausmaß von Futterverschmutzungen durch die Gülle lässt sich reduzieren.

Anders sieht es aus, wenn Stallmist oder Mistkompost zur Düngung verwendet werden. Diese Düngemittel müssen im Winter und mit anschließendem „Einarbeiten“ mithilfe des Striegels oder der Netzegge ausgebracht werden.

Schnitthöhe gezielt anpassen

Ein Tiefschnitt kann – genauso wie etwa ein Maulwurf- oder Wühlmausbefall – zu erheblichen Futterverschmutzungen führen. Dementsprechend ist es falsch, mit einem besonders tiefen Schnitt eine maximale Futtergewinnung anzustreben.

Im Endeffekt wird der Futterwert des Grünschnitts nämlich durch Verschmutzungen reduziert und das Gegenteil erreicht.

Schließlich sind die Grasnarben bei schnittbetontem Grünland regelmäßig besonders offen. Hier empfiehlt es sich daher, eine Schnitthöhe von wenigstens 7 Zentimetern einzuhalten.

Generell gilt diese Schnitthöhe auch für Ackergräser. Allein dann, wenn das betreffende Land als Mähweide Verwendung findet und die Garbe eher dicht ist, ist eine geringere Schnitthöhen akzeptabel.

In diesen Fällen sind auch 5 Zentimeter in Ordnung.

Außerdem ist daran zu denken, dass alle nachfolgenden Geräte stets auf die gewählte Schnitthöhe auszurichten sind. Schließlich sollte anvisiert werden, dass Zinkengeräte vorzugsweise auf der Grasnarbe arbeiten.

Kratzen sie nämlich aufgrund einer fehlerhaften Einstellung auf dem Boden, steigt damit die Gefahr, unerwünschten Schmutz einzubringen.

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