Wenn Futter knapp wird und Silomais vorzeitig geerntet werden muss, stellt sich die Frage, ob die Milchreife ein geeigneter Zeitpunkt für die Ernte ist. Normalerweise wird davon abgeraten, Mais vor der Milchreife zu ernten, es sei denn, die Pflanzen sind durch extreme Wetterbedingungen wie Hagel oder Trockenheit beschädigt.
Trockenmassegehalt in der Milchreife
In der Milchreife liegt der Trockenmassegehalt (TM) des Maises zwischen 20 und 25 Prozent, was zu einem hohen Gärsaftanfall führt. Dieser kann bis zu 22 Liter pro Dezitonne Siliergut betragen, was nicht nur Wasserverluste, sondern auch Nährstoffverluste nach sich zieht. Da der Zucker im Korn noch nicht vollständig in Stärke umgewandelt ist, bleibt der Zuckergehalt in der Silage hoch, während der Stärkeanteil gering ist.
Beim Silieren in der Michreife
Um die Gärsaftentwicklung zu reduzieren, sollte der Silostock nicht höher als zwei Meter sein. Zudem können trockene Materialien wie Grassilage oder Häckselstroh im unteren Bereich des Silos helfen, den Saft aufzusaugen. Bei der Ernte ist es wichtig, die Häcksellänge auf etwa 7 mm zu verlängern, um die Silage besser verdichten zu können und eine Vermusung des Materials zu vermeiden. Eine gleichmäßige Verteilung des Silierguts sowie eine maximale Stapelhöhe von zwei Metern sind ebenfalls entscheidend, um Gärsaftanfall und Schimmelbildung zu minimieren.
Einsatz von Siliermitteln
Beim Einsatz von Siliermitteln sollte der wöchentliche Vorschub beachtet werden. Liegt dieser über zwei Metern, genügt es, das obere Drittel des Silostocks zu behandeln. Bei geringeren Vorschubraten oder ungünstigen Entnahmebedingungen empfiehlt es sich, den gesamten Silostock mit entsprechenden Mitteln zu behandeln. Das Silo sollte mindestens sechs Wochen geschlossen bleiben, um eine stabile Silagequalität zu gewährleisten.
Was ist vor dem Füttern zu beachten?
Da Silagen aus früh geerntetem Mais höhere Restzuckergehalte aufweisen, ist vor dem Verfüttern eine Futteruntersuchung notwendig, um die Nährstoffzusammensetzung genau zu kennen und die Ration entsprechend anzupassen.