Ist Teff nur ein neumodisches Gras? Oder kann es die Lösung für weitere Steppensommer sein? Geben Sie Teff Gras eine Chance. Wir sind es gerade am testen und erzählen Ihnen, was es damit auf sich hat.
Was kann Teff Gras als Futter?
Mit Teffgras lässt sich sehr schnell, sehr viel und gleichzeitig hochwertiges Futter erzeugen.
Ursprünglich kommt Teff als Getreide aus Äthiopien und wird dort zu Mehl und Bier verarbeitet. Das Teffgras ist eine weiterentwickelte Züchtung (ohne GMO), die auf Futtermasse ausgerichtet ist.
Es wird auch Zwerghirse oder aufgrund seiner Struktur Engelshaar genannt. Schon seit längerem wird es überaus erfolgreich in den USA angebaut. Und zwar, weil es ein Futter–Booster ist, extrem schnell wächst und top Inhaltsstoffe enthält. Bei uns wird es nun besonders interessant, da es für trockene und sehr trockene Standorte geeignet ist, aber verträgt auch Staunässe.
Teff ist eine robuste Pflanze, die kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Das macht sie interessant für den ökologischen Anbau, in dem auf chemische Pestizide und Düngemittel verzichtet wird.
Den ersten Schnitt können Sie bereits 35-40 Tage nach Einsaat vornehmen. Die darauffolgenden Schnitte alle 30 Tage.
Vorteile von Teffgras im Kurzformat
- bis zu 15 Tonnen pro Hektar Trockenmasse im Jahr
- sehr schmackhaftfür eine gute Futteraufnahme
- Top-Inhaltsstoffe – bis zu 18% Protein
- Blattreiche, weiche Pflanze
- geringer Stängelanteil, wenig Lignin
- auch als Notfall-Frucht – wenn schnell Futter-Masse erzeugt werden muss
- Für trockene und sehr trockene Standorte geeignet
- als Heu, Silage oder zum Grasen geeignet
Warum Teffgras so erfolgreich in den USA ist
Teffgras hat sich zu einem wertvollen, jährlichen Sommerfutter für Vieh und kommerzielle Heuproduzenten entwickelt. Nicht zuletzt, weil es ein zuverlässig wachsendes und ertragreiches Getreide auch bei starker Trockenheit ist.
In den Vereinigten Staaten nutzen es Landwirte als Zwischen– oder Deckfrucht, weil es sehr erfolgreich Unkraut unterdrückt und einen fein strukturierten Boden hinterlässt.
Früher hat man oft Buchweizen anstelle von Teffras als Deckfrucht verwendet. Dabei musste Buchweizen sehr stark bei der Reife kontrolliert werden. Obwohl Teffgras gelegentlich gemäht werden muss, so erfordert es weniger Pflege und produziert keine Samen. Außerdem verträgt Teff Trockenheit besser als Buchweizen.
Wie man Teff-Gras anbaut
Teff gedeiht auf vielen Standorten und Bodenarten. Pflanzen Sie Teff, wenn sich der Boden auf mindestens 12-15 ° C erwärmt hat.
Teff keimt auf der Erdoberfläche oder nicht besonders tief, daher ist ein festes Saatbett bei der Aussaat wichtig. Säen Sie die Samen nicht tiefer als 6 mm. Die perfekte Aussaatzeit für die winzigen Samen ist von Ende Mai bis Juli. Halten Sie das Saatbett feucht.
Nach nur etwa drei Wochen sind die Pflanzen ziemlich trockenheitstolerant. Mähen Sie Teff alle 4-8 Wochen auf eine Höhe von 7,5-10 cm. Teff braucht heißes Wetter.
Der hohe Stängel- und Blattanteil von Teff trägt dazu bei, dass Lignin reduziert und dass Heu von besserer Qualität erzeugt wird. Teffgras wächst schnell nach, was eine mehrfache Beweidung ermöglicht, oder es kann etwa alle 30 Tage gemäht werden.
Teff wird inzwischen im südlichen Mittlmeerraum und auf ersten Feldern in Deutschland kultiviert.
Inhaltsstoffe von Teff
100 g Teff enthalten:
- Energie: 367 kcal
- Eiweiß: 13.3 g
- Kohlenhydrate: 73.13 g
- Fett: 2.38 g
Mit 13 g Protein gehört Teff zu den eiweißreichsten Getreiden neben Weizen (11,44 Gramm pro 100 Gramm). Laut einer Studie enthält Teff mehr von bestimmten Aminosäuren als andere Körner. Dazu gehört Lysin, das in anderen Getreiden unzureichend vorhanden ist. Da Lysin für den Muskelaufbau wichtig ist, ist es als pflanzliche Eiweißquelles sehr interessant. Teff ist der Studie zufolge auch reich an essenziellen Fettsäuren.