Zwischenfrüchte werden angebaut, um beispielsweise die Bodenstruktur zu verbessern oder zu erhalten. Dies geschieht durch eine intensive Durchwurzelung. Gerade im Zuge der GAP spielen Zwischenfrüchte eine große Rolle.
Es gibt besondere Vorschriften in GLÖZ 6, die besagen, dass grundsätzlich jeder Betrieb mit Ackerflächen in der Zeit vom 15.11.2023 bis 15.1.2024 eine Mindestbodenbedeckung erfüllen muss:
- auf mindestens 80 Prozent seiner Äcker eine von verschiedenen Arten der Bodenbedeckung
- gleichzeitig darf auf bis zu 20 Prozent seiner Äcker in dieser Zeit keine Bodenbedeckung sein
In einem aktuellen Experiment wurden Proben in verschiedenen Tiefen entnommen und die Wurzeln von Zwischenfrucht-Mischungen ausgewertet. Die Ergebnisse der Universitäten Bonn, Kassel und Göttingen zur Auswirkung von Zwischenfrucht-Mischungen auf die Durchwurzelung haben überraschende Erkenntnisse geliefert.
Fördern Zwischenfrucht-Mischungen tatsächlich eine intensivere Bodendurchwurzelung?
Zwischenfrüchte erfüllen wichtige Funktionen im Ackerbau, indem sie Bodenerosion, Nährstoffverlust und Unkrautwachstum reduzieren. Zudem stabilisieren sie das Bodengefüge mit ihren Wurzeln. Bisher nahm man an, dass Mischungen aus verschiedenen Zwischenfrucht-Arten zu einer besonders tiefgreifenden Durchwurzelung führen.
Diese Durchwurzelung dient somit der Belüftung, Drainage und Nährstoffanreicherung. Damit trägt er auch zur verbesserten Wurzelbildung Ihres nächsten Pflanzgutes bei.
Untersuchte Zwischenfrucht-Mischungen in der Studie
In der Studie wurden Ölrettich, Inkarnatklee und Grünroggen als Zwischenfrüchte untersucht. Diese Pflanzen wurden entweder einzeln oder als Mischung angebaut. Im Spätherbst wurde die Durchwurzelung des Bodens in verschiedenen Tiefen analysiert.
Allerdings liefert diese Studie nur begrenzte Hinweise auf diese Annahme. Stattdessen zeigen die Ergebnisse, dass Zwischenfrucht-Mischungen tendenziell dünnere Wurzeln entwickeln als Einzelpflanzen.
Überraschende Ergebnisse zur Wurzeldurchdringung
Jedoch, wenn Ölrettich und Grünroggen gemeinsam ausgesät wurden, führte dies zwar nicht zu einer Gesamtzunahme der Wurzelmassen, aber zu einer Durchwurzelung von allen Bodenschichten. Die Durchwurzelung im Unterboden fiel durch den tiefwurzelnden Ölrettich in den Mischungen stärker aus als in reinen Saaten. Allerdings waren die Wurzeln in den Mischungen insgesamt dünner, sodass die gesamte Masse nicht anstieg.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die begrenzte Kenntnis über die Wechselwirkungen von Pflanzenwurzeln und betonen die Bedeutung von Zwischenfrüchten im Ackerbau.
Begrünung bis 15. November
Innerhalb der GAP gibt es die Vorschrift nach GLÖZ 6 zur Begrünung von abgeernteten Flächen bis zum 15. November. Vom 15.11.2023 bis 15.01.2024 muss auf mindestens 80 % der Ackerflächen des Betriebs eine Bodenbedeckung bestehen.
Die aktuelle Interpretation des Bundeslandwirtschaftsministeriums besagt, dass die geforderte Bodenbedeckung nur dann anerkannt wird, wenn die betreffenden Kulturen bis Mitte November flächendeckend aufgegangen sind. Diese Auslegung birgt die Sorge, dass Landwirte, die Kulturen wie Körnermais, Rüben, Kartoffeln oder Gemüse anbauen, Schwierigkeiten haben werden, rechtzeitig eine Winterkultur oder Zwischenfrucht anzubauen.
In dem Sortiment von Holtmann Saaten gibt es beispielsweise eine Futter-Zwischenfrucht, die noch bis Mitte Oktober ausgesät werden kann, um die Ackerfläche bis zum Stichtag zu begrünen: Valo HS ist eine winterharte Mischung aus Waldstaudenroggen, Zottelwicke und Inkarnatklee. Diese sehr schmackhafte, eiweißreiche Futtersilage garantieret hohe Futteraufnahme Ihrer Kühe, steigert die Grundfutterleistung und spart teures Kraftfutter.
Wie sich Zwischenfruchtmischungen mit welchem Dominanzgefüge der enthaltenen Arten entwickeln, ist von Standort, Saatzeit, Saattechnik und Bodenbearbeitungsmanagement sowie von der Vorfrucht, der N-Düngung und den Witterungsverhältnissen nach der Aussaat abhängig.