Holtmann Saaten

Höchsterträge mit Mais Teil 4: Die Befruchtung

Gelbe Blütenstände ragen aus grünem Maisblattwerk hervor und zeigen Details der Blütenstruktur. Die Umgebung ist dicht mit grünen Blättern gefüllt und deutet auf ein landwirtschaftliches Umfeld hin.

In unserer Maisreihe zum Thema Höchsterträge erzielen durchleuchten wir die einzelnen Maistypen, die Einsaat, die kritische Jugendphase, die Befruchtung und die Kornfüllung. Wenn wir die Pflanze verstehen, ist das der erste Schritt, um letztendlich hohe Erträge zu erzielen.

Entscheidend für Höchsterträge sind im letzten Schritt die Befruchtung und Blütensynchronisation der Maispflanze. Hier entscheidet sich wie stark und ob ein Kolben mit Körnern befüllt wird.

Blütensynchronisation

Mais ist eine zwittrige Pflanze. Diese Süßgrasart gehört zu den zweigeschlechtlichen Pflanzen mit einer männlichen Blüte, der Rispe oder Fahne und dem Kolben, der weiblichen Blüte.

Die männlichen Blüten reifen 2-3 Tage vor den weiblichen. Die Pollen der männlichen Blüten werden durch den Wind verbreitet und bleiben an den klebrigen Narbenfäden der weiblichen Blüten hängen.

Narbenfäden Maiskolben

Mit dem Aufkommen der Fahne hat die Maispflanze die maximale Wuchshöhe, Blattzahl und mögliche Körnerzahl pro Kolben erreicht.

Eine Woche lang werden die Narbenfäden etwa geschoben, leben fünf Tage und können über ihre gesamte Länge befruchtet werden. Zuerst erscheint die Blüte im mittleren Drittel des Kolbens, dann die des basalen Teils und schließlich am oberen Drittel des Kolbens.

Witterungsbedingt können Fahnen- und Maiskolbenblüte einige Tage auseinander liegen: reifen die Pollen in der Fahne früher als die der Narbe, spricht man von „Proterandrie“ oder „Protandrie“. Dies kann zu einem vermindert ausgeprägten Kolben im oberen Bereich führen. Besonders ertragssichere Maissorten zeichnen sich deshalb durch eine gut synchronisierte Blüte aus.

Die Verfügbarkeit von Bor und Zink spielt bei der Befruchtung eine wichtige Rolle. Eine Blattdüngung im 8. bis 10. Blattstadium beugt einem Mangel am besten vor.

Bewässerung Mais

Wasserbedarf während der Blüte

Während der Maisblüte ist der Wasserbedarf am höchsten. In diesem Stadium haben die Narbenfäden den höchsten Wassergehalt in der Pflanze.

Wenn aber zwei Dinge zusammenkommen, nämlich hohe Temperaturen über 35°C und eine geringe Luftfeuchtigkeit mit weniger als 40% relativer Luftfeuchtigkeit, können die Pollen austrocknen. Dann werden die Narbenfäden nicht befruchtet.

Denn die Narbenfäden brauchen Wasser, um zu wachsen und länger fruchtbar zu bleiben. Bei Wassermangel während der Blüte, kann es zum unregelmäßigen Abblühen kommen.

Im schlimmsten Fall sind die Narbenfäden noch nicht sichtbar, während sich die Pollen aus der Fahne lösen.

Besonders Stress vor und während der Blüte kann dazu führen, dass die Blütensynchronisation aus dem Takt gerät. Das wiederum kann Störungen bei der Befruchtung führen.

Ob ein Kolben erfolgreich befruchtet wurde, kann man ganz leicht selbst prüfen: Kolben ein paar Tage nach der Maisblüte abpflücken, Lieschblätter entfernen und den Kolben waagerecht festhalten. Die bestäubten Narbenfäden fallen beim Schütteln unmittelbar ab.

2 aufgebrochene Maiskolben in der Hand

Kornfüllung und Reifung

Circa eine Woche nach der Befruchtung fangen die Körner an sich zu entwickeln und heben sich von der Spindel ab.

Mehr als 60 % der Assimilate im Kolben (organische Stoffe) stammen aus den Blättern unter dem Kolben, die auch als Kolbenblätter bekannt sind.

Der Begriff Assimilate bezeichnet die Produkte, die Pflanzen im Zuge der Photosynthese herstellen. Dabei handelt es sich vor allem um Kohlenhydrate wie Glucose und Assimilationsstärke, aber auch Aminosäuren und Fettsäuren.

Maiskolben werden auch von im Stängel eingelagerter Assimilate versorgt. In Deutschland kann ein gut entwickelter Maiskolben in 16 bis 18 Reihen zu je 35 bis 45 Körnern anordnen. Das sind in etwa 400 bis 700 Korn pro Kolben.

Die Milchreife lässt nicht mehr lange nach der Blüte auf sich warten. Nämlich circa 3 Wochen danach. Bisher war die Maispflanze stressempfindlich.

Das Tausendkorngewicht, kurz TKG, wird zwischen Milch- und Gelbreife festgelegt. Bekannterweise liegt es zwischen 200 und 450 Gramm. Ausschlaggebend dafür ist das Einlagern von Assimilaten im August, September und Oktober.

Höhere Auxinwerte in den Pflanzen verbessern diesen Vorgang. Ungünstig auf die Umlagerung von Blättern und Stängeln im Kolben wirkt sich ein zu hoher Stickstoffgehalt aus oder, wenn der Mais sogar zu dicht steht.

Eine hohe Nettoassimilationsrate Ende September und Anfang Oktober wird erreicht, wenn tagsüber moderate bis hohe Temperaturen vorherrschen und in der Nacht eher niedrigere. Mit anderen Worten: tagsüber werden viele Assimilate gebildet und nachts nur wenige veratmet. Das Ganze wirkt sich sehr positiv auf die Kornfüllung aus.

Der Trockensubstanzgehalt der Gesamtpflanze (GTS-Gehalt) setzt sich aus dem Trockensubstanzgehalt des Kolbens und der Restpflanze zusammen. Dieser liegt idealerweise zwischen ca. 30 und 35%, da die Maispflanze in diesem Bereich eine gute Kornausreife mit einer guten Silierfähigkeit und Verdaulichkeit der Restpflanze vereint. Man spricht auch vom black layer. Dies geschieht an der Unterseite des Korns, wenn es sich von der Spindel trennt. Hier ist die Vollreife erreicht.

Starke, neue Sorten bei Holtmann Saaten

Wir bieten ein umfangreiches Sortiment an frühen, mittelfrühen und mittelspäten Sorten an. An dieser Stelle wollen wir nur ein paar Sorten hervorheben:

Zu unseren frühen Sorten gehören:

Lazulia HS (ca. FAO 170/180)

Diese Maissorte ist sehr frühreif (circa Anfang Juni) und liefert trotzdem ordentlich Energie und Kolben. Auf unserem Teststandort in Ochtrup beeindruckt diese Sorte durch hohen Wuchs, Gesundheit und guten Kolbenanteil. Testergebnisse von Praxisversuchen aus 2018 (EULV) zeigen Erträge von bis zu 18 t/ha TM.

Cekob Profi HS (ca. FAO 210)

Eine sehr ertragreiche Sorte erwartet Sie hier, mit hohen Energiegehalten. In den Praxisversuchen 2020 wurden bis zu 21,8 t/ha erreicht. 2019 sogar bis zu 26,8 t/ha. Wichtig: Cekob Profi HS wächst am besten auf mittleren und schweren Böden. Für sandige, leichte Böden ist diese Sorte eher nicht geeignet.

Kosynier HS (ca. FAO 220)

Diese Sorte ist sehr kolbenbetont und enorm trockentolerant. Seine Ertragskraft ist sehr hoch: bis zu 24,0 t/ha TM in 2019 und 20,1 t/ha in 2020. Diese Sorte ist ein Drei-Nutzungs-Typ: für Silage, Körnermais und als Energiemais.

Zu den mittelfrühen Sorten gehören unter anderem:

Drifter HS (ca. FAO 230)

Diese Sorte wächst einfach auf allen Standorten. In der Jugendentwicklung ist Drifter besonders schnell und die TM-Erträge können sich sehen lassen: bis zu 26,1 t/ha.

OLEO MIX Profi HS (ca. FAO 240)

Die neue Art Energiemais als Biogassubstrat. Sehr hohe Hektarerträge: bis zu 27,3 t/ha in 2019 und 24,5 t/ha Trockenmasse in 2020. Die Pflanzen sind großrahmig, massig und kräfti mit starker Resistenz gegen Krankheiten. Das Kolbenbild ist sehr gleichmäßig und die Kolben sind sehr groß und bis oben gefüllt. Die Energiewerte lassen sich sehen: bis zu 25.537 kwh(el) pro Hektar

NEU: OAMO MIX Profi HS (ca. FAO 250)

Diese Mischung aus einer sehr massewüchsigen Sorte mit einer sehr stressstabilen Sorte macht die Mischung zu einem Ertragsgaranten bei jeder Großwetterlage. Die Vorteile dieser neuartigen Futtersorten-Mischung als Mais-Saatgut sind:

  • Gesündere, standfestere Pflanzen
  • Sichere Erträge in jedem Jahr – egal welche Kapriolen das Wetter schlägt
  • Hoher Stärkegehalt und hohe Rohfaserwert

Zu den mittelspäten Sorten gehören außerdem:

Furman HS (ca. FAO K250/S260)

Furman HS liefert Spitzenerträge von bis zu 29,2 Tonnen Trockenmasse pro Hektar. Außerdem wächst es auf allen Standorten, bevorzugt aber mittlere und schwere Böden. Die Sorte bringt eine gute Silage-Qualität. Sie könne den Mais als energiereiches Futter oder als Biogassubstrat nutzen.

OSERO MIX (ca. FAO 280)

Die Vorteile von Futter-Sorten-Mischungen als Mais-Saatgut: Die Pflanzen sind gesünder, stabiler und liefern konstante Erträge, auch in schlechten Mais-Jahren. Der Mix hat einen sehr massebetonten und großrahmigen Wuchs (bis 3,80m). Im konventionellen Praxisversuch ernteten die Test-Experten bis zu 28,4 t/ha Trockenmasse.

Wenn Sie Ausschau nach spannenden Mais-Sorten halten, die günstig, trockentolerant, gesund, ertragreich und standfest sind, dann schauen Sie sich gerne alle unsere Sorten an: Übersicht Mais-Sorten Holtmann Saaten

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