
Biomassepaket 2025: Erhöhte Ausschreibungsvolumen und bessere Zuschläge für Biogasbauern
Das neue Biomassepaket bringt wesentliche Verbesserungen für Deutschlands Biogasbauern und sorgt für mehr Planungssicherheit. Trotz einiger Schwächen steigen die Chancen auf Zuschläge in Biomasse-Ausschreibungen, insbesondere in der zweiten Runde im Oktober 2025. Das Paket, das am 31. Januar 2025 vom Bundestag beschlossen wurde, erhöht das Ausschreibungsvolumen erheblich und verbessert finanzielle Anreize.

Wichtige Beschlüsse des Biomassepakets
- Erhöhtes Ausschreibungsvolumen: 1.300 MW für 2025 und 1.126 MW für 2026, zusätzlich das ungenutzte Biomethan-Volumen aus dem Vorjahr (2025: 348 MW). Damit steigt das Volumen 2025 auf 1.648 MW, weit über die bisherigen 400 MW aus dem EEG 2023 hinaus.
- Flexibilitätszuschlag angehoben: Von 65 Euro/kW auf 100 Euro/kW. Zudem wird der zweite Vergütungszeitraum auf 12 Jahre verlängert, was laut Fachverband Biogas (FvB) eine dreifache Überbauung ermöglicht.
- Verlängerte Frist für den Wechsel in den zweiten Vergütungszeitraum: Statt zwei Jahre nun 3,5 Jahre, was eine Kernforderung des FvB aufgreift.
- Gelockerte Anforderungen an die Überbauung: Anlagen müssen nicht mehr vierfach, sondern nur noch dreifach überbauen. Kleinanlagen unter 350 kW dürfen weiterhin eine doppelte Überbauung nutzen (16.000 förderfähige Betriebsstunden). Damit bleibt etwa die Hälfte aller bayerischen Biogasanlagen von der dreifachen Überbauung ausgenommen.
- Neue Begrenzung der Betriebsstunden: Künftig wird nicht mehr die jährliche Bemessungsleistung limitiert, sondern die Anzahl der vergütungsfähigen Betriebsstunden. Die maximale Grenze sinkt von derzeit 4000 Stunden auf 2500 Stunden und später auf 2000 Stunden. Dies wurde vom Fachverband Biogas bereits im Vorfeld stark kritisiert.

Nachbesserungsbedarf am Biomassepaket
Trotz dieser Verbesserungen gibt es weiterhin Kritik und Forderungen nach Anpassungen:
- Maisdeckel-Senkung als wirtschaftliches Risiko: Der Anteil von Mais als Substrat in Biogasanlagen soll schrittweise sinken – von 35 % (2025) auf 30 % (2026) und 25 % (2027). Dies könnte laut Deutschem Bauernverband (DBV) die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Biogasanlagen gefährden.
- Anlagen mit Wärmenetzen benachteiligt: CSU-Energiesprecher Andreas Lenz fordert, dass Anlagen mit Wärmenetzen anders bewertet werden als große Strom- oder Biomethanproduzenten.
Das Biomassepaket 2025 ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch weitere Anpassungen sind notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit der Biogasbranche zu gewährleisten.

Bessere Perspektiven für Biogasbauern: Bundesrat beschließt Biogaspaket
Der Bundesrat hat am 14. Februar 2025 ein Gesetz verabschiedet, das den Biogasbauern bessere Zukunftsperspektiven bietet. Die wichtigsten Änderungen umfassen ein deutlich erhöhtes Ausschreibungsvolumen, das von 400 MW auf 1.300 MW für dieses Jahr ansteigt, sowie eine Anhebung des Flexibilitätszuschlags auf 100 Euro/kW (bisher 65 Euro/kW). Der zweite Vergütungszeitraum wird auf 12 Jahre verlängert. Auch die Anforderungen an die Überbauung wurden gelockert, wodurch Biogasbauern eine dreifache Überbauung statt der geplanten vierfachen ermöglicht wird.
Das Gesetz sieht vor, den Einsatz von Mais in Biogasanlagen schrittweise zu reduzieren – von 35 % in 2025 auf 25 % bis 2027. Diese Entscheidung stieß auf Kritik von Verbänden wie dem Bayerischen Bauernverband, der eine Rückkehr zum früheren Maisdeckel von 40 % fordert. Zudem gibt es Forderungen nach Anpassungen bei den Bagatellgrenzen und den Flexibilitätszuschlägen, insbesondere für kleinere Biogasanlagen.
Das Gesamtpaket kostet rund 11,47 Milliarden Euro, was eine Erhöhung von etwa 1,52 Milliarden Euro im Vergleich zur bisherigen Regelung darstellt. Obwohl das Gesetz bereits verabschiedet wurde, müssen noch Übergangsregelungen für bestehende Anlagen und Anpassungen für die Zukunft geprüft werden.

Sorghum (Sudangras) ein wettbewerbsfähiger Mais-Ersatz?
Mais ist aufgrund seiner Eigenschaften eine hervorragende Biogasfrucht. Er hat ein hohes Gasertragspotenzial und vergärt problemlos.
Doch Maisanbau hat in der Gesellschaft kein gutes Ansehen. Maisflächen haben für Insekten nämlich kaum einen Wert, dafür bieten sie Wildschweinen ein großes Futterangebot und ideale Rückzugsmöglichkeiten.
Ein weiteres Problem, das mit dem Maisanbau einhergeht, ist die Verbreitung des westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera), der großen Schaden anrichtet.
Das hat bereits einige Landwirte zum Umdenken bewegt. Zudem hat das Erneuerbare Energien Gesetz (novelliertes EEG) einen Maisdeckel eingeführt, um negative Entwicklungen zu verhindern.
Fazit
Sorghum hat mit Gesamtpflanzenerträgen von bis zu 25 t TM und Methanerträgen von bis zu 5600 m3/ha großes Potenzial als Biogassubstrat.
An geeigneten Standorten ist die Pflanze eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zu den sonst üblichen Mais- und Wintergetreidefruchtfolgen, um die Maisfruchtfolgen etwas aufzulockern.
In Gebieten mit starkem Befall durch den Maiswurzelbohrer kann Sorghumhirse mittelfristig stark an Bedeutung gewinnen.
Denn nach heutigem Wissensstand ist Sorghum keine Wirtspflanze für diesen Schädling.
Durch den Sorghumanbau sind daher Sanierungseffekte für nachfolgende Maisbestände zu erwarten.