Futter-Galega schon gut erforscht
Futter-Galega (Galega orientalis) ist eine mehrjährige, winterharte Kultur, die in den letzten Jahren vor allem wegen ihrer nützlichen Eigenschaften an Popularität gewonnen hat.
Viele Forscher haben ihr großes Ertragspotential und ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen festgestellt. Zahlreiche Studien haben ebenso gezeigt, dass Futter-Galega auf verschiedenen Bodentypen gut gedeiht, bei einem pH-Wert von leicht sauer bis alkalisch.
Grünfutter, insbesondere aus Jungpflanzen, besitzt sehr gute biochemische Parameter, die eine Verwendung in der Tierernährung bei Rindern, Schweinen sowie Geflügel ermöglichen.
Was macht die Fütterung der Galega so attraktiv?
Die Frischmasse von Futter-Galega ist proteinreich und enthält sehr viele Vitamine, insbesondere Vitamin C, Carotin und Mineralstoffe und ist daher ein hochwertiges Futter.
Darüber hinaus liefert die Futter-Galega einen hohen Ertrag mit 60-70 t/ha Frischmasse, 15 t/ha Heu und 12 t/ha Trockenmasse. Und das ohne mineralischen Düngerzusatz, weshalb die Galega ein ökologisch unbedenkliches Futtermittel ist.
Das Hauptziel einer Studie war, die Bewertung der chemischen Zusammensetzung von Galega, die Akzeptanz des Futters bei den Rindern sowie die Auswirkungen auf das Gewicht der Tiere durch Stallfütterung und Weidegang.
Um die Qualität und Futterwerte beurteilen zu können, wurde eine Kontrollgruppe mit Gras gefüttert. Dies war eine Mischung aus Wiesenlieschgras und Rotklee.
Die Galega-Versuchsgruppe wurde mit einer Mischung bestehend aus 50 % Galega, 15 % Wiesenlieschgras, 15 % Rot-Schwingel und 20 % andere Gräser gefüttert. Der mittlere Fasergehalt betrug 14,58 %.
Das ergaben die Versuchsergebnisse zu den Futterwerten
Daraus ergaben sich folgende Erkenntnisse: Die Biomasse von Futter-Galega hat einen besseren chemischen Gehalt und eine bessere umsetzbare Energie (9,6 MJ/kg) als herkömmliche Futtergräser, wie Wiesenlieschgras (8,1 MJ/kg) und Rotklee (9,3 MJ/kg).
Darüber hinaus kann Galega die Milchproduktion von Kühen um circa 13 Prozent steigern. Den Milchfettgehalt um 0,2–0,3 Prozent. Eine Gewichtszunahme bei Schweinen ist bis zu 11 Prozent möglich.
Außerdem ist die Galega-Frischmasse und das Heu von Futter-Galega aufgrund der guten Schmackhaftigkeit zur Verfütterung sehr gut geeignet.
Tierfutterrationen, mit Galega reicherten das Futter mit Protein (223,2 g/kg), Vitaminen sowie mit Ca (12,41 g/kg), Mg (3,62 g/kg), Fe (80 mg/kg) und Cu ( 8,0 mg/kg) an. Daher verbessert Galega den Futterwert und den selektiven Futterverbrauch.
Die Lebendgewichtszunahmen von freilaufenden und im Stall fressenden Färsen betrugen 634 bzw. 863 g pro Tag. Und es wurde eine durchschnittliche Zunahme um 70 bzw. 61 g im Vergleich zur Aufnahme von Kulturweidegras durch die Färsen beobachtet.
Weitere gewonnene, wichtige Erkenntnisse über die Futter-Galega
Die Zugabe von Galega zum Futter verbessert dessen Assimilation, die Stoffumwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe. Und das wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und stärkt das Immunsystem der Tiere.
Galega orientalis ist in den frühen Wachstumsstadien, d. h. während der Beknospung und frühen Blüte, ein wertvolleres Futter als traditionelle Futterpflanzen wie beispielsweise Rotklee und Lieschgras.
Dabei wurde die beste Erntequalität beim 1. Schnitt erreicht. Hier waren die Wachstumsbedingungen am günstigsten mit ausreichender Bodenfeuchte, Temperatur und zunehmender Intensität der Sonneneinstrahlung.
Aufgrund des hohen Gehalts an Gesamteiweiß, der 231 g/kg Trockenmasse erreicht, und des Vorhandenseins einiger Aminosäuren (Asparaginsäure, Glutaminsäure, Phenylalanin) kann das Grünfutter der Futtergalega als Ersatz für die verwendet werden Sojabohnenmehl nach der Extraktion.
Der Gehalt an exogenen Aminosäuren im Protein von Futter-Galega liegt je nach Entwicklungsstadium der Pflanze zwischen 30 und 46 %. Es besteht eine offensichtliche Korrelation zwischen der Konzentration bestimmter Aminosäuren und der Zeit des erneuten Wachstums bestimmter Schwaden.
Der Aminosäuregehalt des Proteins in Galega-Frischfutter ist vergleichbar mit dem von Rotklee und unterscheidet sich nicht wesentlich von Luzerne. Da es sich um eine proteinreiche Pflanze handelt, kann feuchtigkeitsarme Futter-Galega-Silage erfolgreich zu Maissilage in einer Fütterungsration für Milchkühe hinzugefügt werden. Sein Anteil in einer Futtermischung reduziert die Milchleistung von Milchkühen nicht.
Das üppige und schnelle Wachstum von Futter-Galega ab dem zweiten Anbaujahr und seine hohe Dichte, die zur Unkrautbekämpfung beiträgt, kann laut Wissenschaftlern eine erhebliche Bedeutung für die Bewirtschaftung von Brachen haben.
Die Pflanze ist wenig empflindlich gegenüber Unkrautbefall. Ihre Fähigkeit, unterirdisch eine beträchtliche Masse zu entwickeln, trägt zur Bodenverbesserung bei. Daher kann die Pflanze sowohl allein als auch in Mischungen mit Gräsern erfolgreich ausgesät werden.
Ein weiterer Vorteil von Galega ist ihre gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene, oft wechselhafte Lebensraumbedingungen
Futter-Galega wird außerdem von vielen Forschern als ertragreiche und nachhaltige Energiepflanze empfohlen. Sie ist in der Lage, eine große Menge an Trockenmasse zu produzieren, was eine der Grundvoraussetzungen für Energiepflanzen ist.
Fazit
Hervorzuheben ist die konstant hohe Produktivität und die Energiegewinnung zu relativ geringen Düngerkosten, die sich aus der symbiotischen Beziehung von Galega mit Knöllchenbakterien ergibt.
Die Kosten für die Gewinnung von Biomasse, Protein oder Energie aus Futter-Galega sind aufgrund der Möglichkeit einer Symbiose zwischen dieser Pflanze und Knöllchenbakterien relativ gering.
Angesichts des sich ändernden Umgangs mit der Biodiversität, einschließlich des Schutzes von Tieren (insbesondere Bestäuber), kann der Anbau dieser Pflanze empfohlen werden.
Zunehmend wird davon ausgegangen, dass Futter-Galega sehr gute Chancen hat, in den Rahmen des neuen europäischen Green Deals aufgenommen zu werden.
Der geringe Nährstoffbedarf dieser Kultur und das Fehlen von Bedrohungen durch spezialisierte Schädlinge könnten den Anbau dieser Pflanze in größerem Maßstab als derzeit fördern.
Ein weiterer großer Vorteil dieser Pflanze ist ihre sehr positive Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit. Nach mehrjährigem Anbau von Futter-Galega können weniger gute Standorte von Galega als sehr gute Vorfrucht profitieren und von Pflanzen mit hohen Nährstoffansprüchen genutzt werden.
Wie geht es weiter?
Perspektiven für die weitere Forschung auf dem Gebiet der Futter-Galega sollten sich auf Folgendes konzentrieren:
- Untersuchung der Eigenschaften des Wurzelsystems, um Nährstoffe besser zu verwerten Bestimmung der Futtereignung in Mischungen mit Gräsern, insbesondere im System des extensiven ökologischen Landbaus
- Energetische Nutzung der Biomasse des Futter-Galega nicht nur aus der Monokultur dieser Pflanze, sondern hauptsächlich in Mischungen mit Gräsern
- Prüfung der Biogasgewinnung, ihrer Mischungen mit anderen Gräsern oder anderen Energieträgern und Ermittlung des Düngewertes der anfallenden Gärreste
- Definition der Forschung über die späteren Auswirkungen auf den Ertrag landwirtschaftlicher Pflanzen