Haben Sie in diesem Jahr auch Mais mit wenig oder keinem Kolben geerntet und in den Silo gefahren? Messungen haben ergeben, dass trotz voller Mais-Mieten die Tonnage deutlich geringer ist. Bei vergleichbaren Füllhöhen wurden bis zu 40% weniger eingelagerte Masse gemessen.
Auch der Futterwert ist deutlich anders als in „normalen“ Jahren. Meist ist der Stärkegehalt geringer – dafür sind die Fasergehalte erhöht. Zudem ist der Energiewert eher im Bereich von 5,6 MJ NEL/kg TM.
Der Einsatz von Körnermais kann hier eine Lösung sein. Als Beigabe zu Rationen mit kolbenarmen oder kolbenlosen Mais wird die Futterqualität aufgewertet.
FAUSTFORMEL: Geht man von den Werten aus, die der in diesem Jahr geerntete Mais aufweist, dann können 10 kg gute Maissilage ersetzt werden durch 7 kg kolbenarmen Mais und 1,25 kg Körnermais.
10kg gute Maissilage = 7 kg kolbenarmer Mais + 1,25 kg Körnermais + 2l Wasser
Das gibt ein Futterration, die Ihren Kühen gleiche Energie-, Stärke und Zuckeraufnahmen gewährleistet.
Und wie kann ich noch weiter Silage einsparen? Bei trockenstehenden Kühen!
Und so geht’s: Trockenstehende Kühe können mit dem sogenannten „Total dry“ Verfahren bedarfsgerecht gefüttert werden. Das bedeutet, es wird keine Silage, sondern nur Stroh und Kraftfutter gefüttert.
Trockenstehende Kühe in der frühen Phase bekommen 4-5 kg Kraftfutter und Stroh zur freien Verfügung. Kurz vor dem Kalben – also etwa zwei Wochen davor – wird die Ration von Kraftfutter auf 6-7 kg erhöht.
Geht das mit jedem Kraftfutter? Nein! Spurenelemente und Vitamine bedürfen besondere Werte, da sonst die Versorgung mit Carotin und anderen Inhaltsstoffen nicht ausreichend ist. Ihr Futterberater kann Sie bei der Wahl unterstützen.
Nach dem Kalben geht es dann mit der silagehaltigen Futterration weiter.