Was Sie jetzt säen sollten
GPS und Getreide werden in diesem Jahr sehr früh geerntet. Jetzt stellt sich die Frage: Was baue ich als nächstes an?
Das kommt darauf an, was Sie wollen:
- Futter: Wenn Sie Futter benötigen, bauen Sie Ackergras an.
- Humusaufbau: Hier sind blühende Zwischenfrüchte ideal.
- Vorfruchtwirkung: Landwirte ohne Vieh bauen am Besten Alexandrinerklee oder Persichen Klee an. Das sind gute Vorfrüchte für Weizen oder Gerste.
Bleiben wir beim Futter: Waren der erste und zweite Schnitt im Gras nicht wirklich ergiebig, kann es Sinn machen, Ackerfutter anzubauen. Denn für die Mais-Saat ist es jetzt auch mit sehr frühen Sorten zu spät. Und Ackerfutter hilft, die entstandene Futterlücke kleiner werden zu lassen.
Das ist beim Anbau von Ackergras jetzt zu beachten
Ideal für die jetzige Saat ist einjähriges Weidelgras (lolium westerwoldicum). Das empfiehlt auch die Landwirtschaftskammer NRW.
Wenn Sie also jetzt Mitte Juni einjähriges Weidelgras säen, achten Sie darauf späte, mehrschnittige Sortentypen zu wählen. Diese Sorten bilden viel Blattmasse sind strukturärmer und energiereicher.
Bei Saat nach dem 15. Juli können frühe, einschnittige Sorten genutzt werden. Sie sind gut silierfähig und strukturreich.
Der späteste Aussaattermin für einjähriges Weidelgras ist Ende August.
Was ist mit anderen Gras-Sorten und Ackergras-Mischungen?
Die Saat von Welschem Weidelgras (bspw unser Inbos A1) ist aktuell eher nicht zu empfehlen. Im Ansaatjahr kommt die Pflanze nicht zum Schossen und eine Blütenstandsbildung wird nicht erreicht. Das liefert einen schlechten Strukturwert als Futter für die Milchviehhaltung.
Außerdem ist Welches Weidelgras im Sommeranbau weniger ertragreich als einjähriges Weidelgras.
Wenn Sie aber das Ackergras auch noch im kommenden Jahr nutzen wollen, säen Sie idealerweise Ackergras-Mischungen wie unser Pasturo A3.
Ertragschancen bei einjährigem Weidelgras
Bei früher Saat bis Mitte Juli und guter Wasser- sowie Nährstoffverfügbarkeit ist ein guter Aufwuchs zu erwarten.
Nach sechs bis acht Wochen ernten Sie bis zu 4 Tonnen Trockenmasse pro Hektar. Mit einem zweiten Schnitt im Herbst ernten Sie noch einmal 2 bis 2,5 Tonnen pro Hektar.
Was muss ich noch beachten
Damit Sie förderrechtlich auf der sicheren Seite sind, sollte eine Zweitfrucht nicht vor dem 23. Juni gesät werden.
Denn als Hauptkultur gilt die Pflanze, die zwischen dem 1. Juni bis 15. Juli am längsten auf dem Feld gestanden hat.
Trotzdem muss die Pflanze mindestens 90 Vegetationstage nutzen können. Damit nutzen Sie die Pflanze auch schon im ersten Jahr mit ein oder zwei Schnitten.
Wie Sie richtig düngen, um der Düngeverordnung Genüge zu tun, klären Sie am besten mit dem Fachberater ihrer Landwirtschaftskammer.