
5 Fehler, die man beim Anbau von Luzerne vermeiden kann
Beim Anbau von Luzerne gibt es einige typische Fehler, die sowohl die Etablierung als auch die langfristige Ertragsleistung des Bestands beeinträchtigen können. Werden diese Fehler vermieden, steigen die Chancen auf einen erfolgreichen Luzerneanbau deutlich.
Falsche Standortwahl und Bodenbearbeitung
Luzerne stellt hohe Ansprüche an den Standort. Zu vermeiden sind insbesondere feuchte, staunasse oder flachgründige Böden, da diese die Wurzelentwicklung hemmen und das Risiko für Pilzkrankheiten erhöhen
Auch verdichtete Böden behindern das Wachstum der Luzerne. Ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett ist essenziell, um eine gleichmäßige Keimung und Jugendentwicklung zu gewährleisten
Fehler in der Saatbettbereitung – wie zu grobe oder verschlämmte Böden – führen zu unregelmäßigem Auflaufen und schwachen Beständen.

Fehler bei Saatzeitpunkt und Saattechnik
Die Aussaat sollte nicht zu früh erfolgen, solange der Boden noch kalt und nass ist, denn Luzerne benötigt mindestens 5 °C zur Keimung.
Eine zu tiefe Saat (über 2 cm) erschwert das Auflaufen, da Luzerne ein Lichtkeimer ist. Umgekehrt ist eine zu flache Saat auf leichten Böden riskant, da das Saatgut austrocknen kann. Die Saatstärke sollte nicht zu niedrig gewählt werden, um eine ausreichende Bestandsdichte zu sichern, empfohlen sind 20–30 kg/ha.

Vernachlässigung der Unkrautregulierung
Unkraut ist in der Anfangsphase ein großes Problem, da es mit der Luzerne um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurriert.
Ein Schröpfschnitt bei etwa 15 cm Bestandshöhe ist wichtig, um Unkraut zu unterdrücken und die Luzerne zu stärken.
Wird die Unkrautregulierung vernachlässigt, kann der Bestand schnell verdrängt werden.

Falsche Düngung und Kalkung
Eine zu hohe Stickstoffdüngung ist nicht notwendig, da Luzerne mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft bindet
Zu viel Stickstoff kann sogar die Entwicklung der Knöllchenbakterien hemmen. Wichtig ist dagegen eine ausreichende Versorgung mit Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalk, um die Bodenfruchtbarkeit und das Wachstum zu sichern. Eine Düngung auf feuchte Laubblätter sollte vermieden werden, da dies zu Schäden führen kann

Fehler bei der Nutzung und Ernte
Zu häufige oder zu tiefe Schnitte schwächen den Bestand und verhindern eine ausreichende Regeneration
Die Schnitthöhe sollte mindestens 10 cm betragen, um die Erneuerungsknospen nicht zu verletzen. Ein Schnitt im späten Herbst ist zu vermeiden, da die Pflanze sonst nicht ausreichend winterhart ist. Bei der Heuernte sind Bröckelverluste durch zu grobe Bearbeitung oder zu viele Wende- und Schwaddurchgänge zu vermeiden

Fruchtfolgefehler und Beweidung
Luzerne ist wenig selbstverträglich. Anbaupausen von mindestens vier bis sechs Jahren sollten eingehalten werden, um Krankheiten und Ertragsrückgänge zu vermeiden
Direkt nach Luzerne sollten keine anderen Leguminosen angebaut werden. Eine Beweidung ist grundsätzlich möglich, aber nur mit sehr kurzen Beweidungszeiten und anschließendem maschinellem Schnitt empfehlenswert, da ansonsten die Luzerne schnell verdrängt wird

Fazit
Die häufigsten Fehler beim Luzerneanbau sind: falsche Standortwahl, schlechte Saatbettbereitung, zu frühe oder zu späte Aussaat, zu tiefe oder zu flache Saat, Vernachlässigung der Unkrautregulierung, falsche oder übermäßige Düngung, zu häufige oder zu tiefe Schnitte, zu späte Herbstnutzung, Missachtung der Fruchtfolge und unsachgemäße Beweidung. Wer diese Fehler vermeidet, legt die Grundlage für einen ertragreichen und nachhaltigen Luzernebestand.