Maisreife prüfen – so geht’s
Den Reifegrad/Siloreife der Silomaispflanze zu bestimmen ist für das Silieren entscheidend. So können zu trockene Maispflanzen Probleme bereiten, sogar Fehlgärungen sind möglich. Entscheidend sind hier nicht nur Temperatursummen.
Ungewöhnlich früher Start der Maisernte
Aufgrund von Trockenheit: Landwirte passen sich an veränderte Bedingungen an.
In vielen Regionen Deutschlands hat die Maisernte in diesem Jahr deutlich früher begonnen. Besonders in Gebieten wie Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern hat die anhaltende Trockenheit den Reifeprozess beschleunigt. Landwirte berichten, dass der Mais aufgrund der heißen Witterung schneller trocknet und deshalb früher geerntet werden muss, um die Qualität für Silage nicht zu gefährden.
Einige Landwirte aus Mecklenburg, haben die Ernte bereits begonnen und passen ihre Bewirtschaftung an, indem sie den Mais vermehrt an Biogasanlagen verkaufen, anstatt ihn für Viehfutter zu verwenden.
Jetzt sollte man langsam wachsam bleiben und den Erntegrad und die Abreife kontinuierlich überprüfen. Ist die Stängelbasis rotgefärbt, ist dies ein erster Anhaltspunkt für die Reife
Silomais
Wichtig ist bei der Maisernte, dass die Körner gut zerkleinert werden. Dadurch erhöht sich die Verdaulichkeit. Um die ausreichende Körnerzerkleinerung abzuschätzen, werden halbe und ganze Maiskörner in einer bestimmten Menge Erntegut gezählt.
Bei der Silomaisernte fahren Häcksler und Schlepper parallel über das Maisfeld, die Ernte wird auf den Hänger geblasen. Auf dem Hof wird die Ernte in ein Fahrsilo geladen und zwischengelagert.
Körnermais
Bei der Körnermaisernte übernimmt der Mähdrescher die Arbeit. Dazu wird beim Mähdrescher nicht nur das Schneidwerk getauscht. Für den Mais müssen andere Siebe eingesetzt werden und ein anderer Dreschkorb wird eingebaut. Das ist der Bereich, in dem die Maiskörner von den Kolben getrennt werden.
Die Körner sollen möglichst unversehrt im Tank landen, dafür muss die Maschine optimal eingestellt sein. Die Tankfüllungen wandern dann ein ums andere Mal auf einem Anhänger.
Reifebestimmung Methoden
So prüfen Sie schnell die Maisreife vor der Maisernte
Suchen Sie sich 5 Pflanzen aus einer Reihe Ihres Maisbestandes aus und dies mit 5 bis 7 Proben pro Fläche. Es sollten nicht die stärksten Pflanzen sein, ein gutes Mittelmaß ist aussagekräftiger. Die Probenentnahme erfolgt über die ganze Fläche gut verteilt.
TS-Gehalt einfach bestimmen
Wringen Sie dazu 30 bis 40 cm über dem Schnitt die Maispflanze aus.
- Dringt Pflanzensaft tropfend nach außen, liegt der TS-Gehalt bei circa 18%
- Schaumiger Austritt bedeutet 24%
- Kein Saft tritt aus, heißt > 28% TS-Gehalt der Restpflanze
Schneiden Sie nun den Kolben von der Restpflanze ab. Bestimmen Sie den Kolbenanteil (Gewicht) im Verhältnis zur Restpflanze. Nun folgt der Kolbentest:
- Den Kolben in der Mitte durchbrechen
- Eines der mittleren Körner entnehmen
- Mit dem Daumennagel die Kornansatzspitze eindrücken
Ergebnisvarianten des Kolbentests:
- Milch tritt aus, ist es noch zu früh für die Ernte und der TS-Gehalt Kolben beträgt unter 35%
- Lässt er sich eindrücken, aber kein Saft entweicht: TS-Gehalt liegt bei 50%
- Lässt sich das Korn nicht mehr eindrücken, deutet dies auf einen TS-Gehalt von über 55% hin
- Ist ein schwarzer Punkt an der Kornbasis sichtbar, 60%iger TS-Gehalt
Das passiert, wenn Sie zum falschen Zeitpunkt ernten
Beginnt man mit der Ernte zu früh, verschenkt man Ertrag. Wird der Mais zu spät geerntet, lässt er sich schlechter verdichten. Am Besten häckselt man dann sehr kurz, bei etwa 4-6mm Häcksellänge. Das Walzgewicht sollte hoch gewählt werden. Eventuell benötigt man mehr Siliermittel.
Erntezeitpunkt
Silomais
Die Ernte von Silomais, normalerweise durch Feldhäcksler, findet in Deutschland Mitte September bis Anfang Oktober statt. Der optimale Erntezeitpunkt für Silomais wird anhand des Trockenmassegehaltes der Gesamtpflanze bestimmt. Dieser sollte im Bereich von 30 bis 35 % TS liegen.
In diesem TS-Gehaltsbereich werden wichtige Eigenschaften miteinander vereint:
- hoher Ertrag
- gute Qualität
- ein gutes Verhältnis zwischen Kornausreife und Verdaulichkeit der Restpflanze
- optimale Siliereigenschaften für hochwertiges Futter
Wird der Silomais zu früh oder zu spät geerntet, kann es verschiedene Probleme bei der Konservierung und/oder Fütterung geben. Die Einschätzung des richtigen Erntetermins sollte daher auf jeder Fläche erfolgen. Wer zu früh oder zu spät erntet, kann erhebliche Ertragseinbußen von bis zu 10 Prozent erleiden.
Körnermais
Körnermais wird in klimatisch bevorzugten Gebieten ab Ende September bis Ende November geerntet. Die Körnerfrucht wird mit rund 30 Prozent Feuchtigkeit gedroschen. Um sie lagerbar zu machen, müssen sie allerdings auf 15 Prozent Restfeuchte „heruntergetrocknet“ werden“. Diese Trocknung kann beispielsweise mit der Abwärme der Biogasanlage erfolgen.
Optimaler Erntezeitpunkt durch Satellitenhilfe
Optimaler TS-Gehalt
32% – 36% TS-Gehalt der Gesamtpflanze werden empfohlen.
Hilfestellungen zur Bestimmung des TS-Gehaltes
Das Deutsche Maiskomitee e.V. stellt über die Plattform Maisprog Erntezeitprognosen für Silomais in der Basisversion kostenlos zur Verfügung. Anhand der Postleitzahl werden Parameter wie Temperatur, Niederschlag, verfügbares Bodenwasser, etc. verrechnet. Aufgrund des regionalen Aussaattermins sowie der Sorte den aktuellen TS-Gehalt der Gesamtpflanze. Mit Hilfe dieses Wertes und langjähriger Wetterdaten wird der du erwartende Erntetermin geschätzt.