
Was darf Silomais kosten?
Die Silomaispreise 2025 stehen unter schwierigen Vorzeichen: Nach witterungsbedingten Mindererträgen, Notreife auf manchen Flächen und einem bis zu drei Wochen verfrühten Erntebeginn müssen sich Anbieter und Käufer rasch auf Preise einigen.
Ausgangslage ist ein begrenztes Angebot, das allerdings einer zurückhaltenden Nachfrage gegenübersteht. Viele Rinderhalter verfügen über gute Grassilagen, Reserven aus dem Vorjahr und günstige Futteralternativen, sodass die Kaufbereitschaft schwach bleibt.

Deckungskosten
Für Verkäufer gilt, dass sie mit ihren Erlösen zumindest die beim Anbau angefallenen Kosten decken müssen. Je nach Standort und Pachtansatz errechnen sich notwendige Mindesterlöse von rund 1.500 bis 1.900 Euro pro Hektar. Alternativ könnten sie den Bestand als Körnermais ernten, wofür Nettoerlöse von 26 bis knapp 39 Euro je Dezitonne notwendig wären, um wirtschaftlich gleichzuziehen.

Ersatzkosten für Viehhalter
Käufer dagegen vergleichen den Silomaispreis mit den Ersatzkosten anderer Futtermittel. In der Milchviehhaltung lässt sich Mais durch Weizen und Stroh ersetzen, woraus ein Vergleichswert von rund circa 6,20 Euro je Dezitonne frei Trog abgeleitet wird.
Für Bullenmäster ergibt sich mit einer Kombination aus Weizen, Futterstroh, Trockenschnitzeln und reduziertem Sojaschroteinsatz ein rechnerischer Preis von 6,40 Euro je Dezitonne.
Nach Abzug der Aufwendungen für Ernte, Transport, Lagerung und Verluste führt dies je nach Standort und Ertragsstufe zu maximal tragbaren Preisen ab Feld zwischen knapp 4,00 und 4,50 Euro je Dezitonne.

Preisspanne
Die Preisspanne für Silomais 2025 wird damit von den Kosten des Anbaus einerseits und dem Substitutionswert durch Alternativfutter andererseits eingegrenzt. Käufer verfügen derzeit über die stärkere Marktposition, da Rückgänge beim Rinderbestand, solide Grundfutterreserven sowie relativ günstige Alternativen den Bedarf nach Mais dämpfen.
Dennoch bleibt für beide Seiten Spielraum, da langfristige Lieferbeziehungen, betriebliche Besonderheiten und zusätzliche Faktoren wie Nährstoffrückführung oder Entzerrung von Arbeitsspitzen in die Verhandlungen einfließen können.
Entsprechend liegt der Schlüssel für eine Einigung weniger bei einem absoluten Marktpreis als in betriebsspezifischen Kalkulationen und der Bereitschaft zu Kompromissen.

Hier eine konkrete Kalkulation auf Basis typischer Marktannahmen:
Ein Landwirt erntet 50 Tonnen Frischmasse Silomais pro Hektar mit einem Trockensubstanzgehalt von 34 %.
Als Vergleichswert nutzt er den aktuellen Weizenpreis von 19 €/dt (netto). Damit ergibt sich ein Gleichgewichtspreis für qualitativ hochwertigen Silomais ab Feld von rund 28,20 €/t Frischmasse oder 1.408 €/ha (brutto).
Beispielrechnung:
- Ertrag: 50 t Frischmasse/ha
- Trockensubstanz: 34 %
- Vergleichspreis Weizen: 19 €/dt netto
- Resultierender Preis für Silomais: ca. 28,20 €/t Frischmasse oder 1.408 €/ha

Der Verkaufspreis deckt die Anbaukosten und berücksichtigt die Alternativen zum Silomais in der Fütterung. Die Werte können je nach Betrieb und Standort abweichen und dienen als Orientierung für die konkrete Preisfindung zwischen Verkäufer und Käufer.
Wichtig: Betriebsindividuell kalkulieren!
Verkaufspreise müssen generell betriebsindividuell betrachtet werden. Je nach Ertragslage und Mechanisierung können die kostendeckenden Mindestpreise schwanken. Da die Kostenstruktur in den jeweiligen Betrieben unterschiedlich ist, sind eigene Berechnungen sinnvoll.