Unsere Kollegen Ansgar Holtmann und Gerd Heuser, selbst Landwirt, sprechen im heutigen Interview über Zwischenfrüchte und was sie zu diesem Zeitpunkt für uns tun können. Profitiert von ihrem Expertenwissen zu diesem Thema!
Ansgar Holtmann: Wir sprechen heute mit unserem Kollegen Gerd über Zwischenfrüchte und dem aktuellen Stand dazu. Insbesondere hat uns gerade überrascht, dass wir relativ viele Bestellungen zu Zwischenfrüchten, zu bodendeckenden Zwischenfrüchten bekommen. Wie kann man das erklären?
Gerd Heuser: Ich kann mir vorstellen, dass viele Getreideflächen Wasserschäden aufweisen, wo einfach jetzt nichts mehr steht, weil die Überschwemmung das Getreide einfach hingerafft hat. Diese Flächen müssen bedeckt werden, auf der einen Seite. Dann gibt es die Möglichkeit, auf diesen Stellen jetzt noch Futterreserven abzusichern oder einfach die Fläche zu begrünen, damit kein Unkraut hochkommt.
Ansgar Holtmann: Was würdest du denn empfehlen? Sind da die richtigen Mischungen bzw. vielleicht auch die richtigen Pflanzenkomponenten, die man sich anschauen sollte?
Gerd Heuser: Also rein zur Bedeckung, um Unkrautunterdrückung zu erzielen, den Boden zu durchwurzeln, sind die standardmäßigen, bodenverbessernden Zwischenfrüchte sicherlich die empfehlenswerte Wahl. Möchte man Futtermengen realisieren, dann gibt es natürlich die hochertragreichen Chlorophi-Mischungen, die Gräsermischungen, Landsbergergemenge als preiswerte, schnell wachsende und ertragreiche Futtermischungen.
Ansgar Holtmann: Und Stichwort Begrünung, das heißt, ich säe jetzt Ölleinen, Ölrettich Mischungen, einfach nur um es zu begrünen. Und dann bei der Ernte, was mache ich dann?
Gerd Heuser: Bei der Ernte werde ich das Getreide drumherum ernten und muss ja eh eine Zwischenfrucht setzen, damit ich auch im Herbst eine entsprechende Flächenbedeckung habe. Dann ist die Frage, wie weit ist meine Zwischenfrucht bis dahin gediehen. Muss ich sie vorher mulchen und lasse sie weiterwachsen? Oder säe ich dann die komplette Fläche neu ein? Wichtig ist nur, dass diese verschlämmten Stellen jetzt durchwurzelt und aufgelockert werden, ohne großartigen Maschineneinsatz.
Ansgar Holtmann: Heißt also, ich sähe die entsprechenden Mischungen aus, bei der Ernte fahre ich drumherum und dann nach der Ernte zur Begrünung sähe ich wieder ein und fahre dann auch nochmal drumherum?
Gerd Heuser: Ja, genau so.
Ansgar Holtmann: Welche unserer Mischungen kommen da in Frage, aus deiner Sicht?
Gerd Heuser: Von unseren Mischungen kommt die Mischungen Chlorophi Go Fast, Chlorophy Fly und die Universalterra in Frage. Also im Grunde alle bedeckenden Früchte, die auch im Winter abfrieren, kommen dabei in Betracht, die wir im Programm haben.
Ansgar Holtmann: Das sind dann also meistens Mischungen mit Wicke, Klee, Rauhafer, Rettich, Hirse, Senf oder Phacelia oder Ramtillkraut, die tatsächlich sehr schnell wachsen. Aktuell schauen wir uns auch tatsächlich eine Möglichkeit an, ob man nicht sogar Kresse säen kann. Wenn ich dich da richtig verstanden habe, wäre das auch noch eine Möglichkeit.
Gerd Heuser: Kresse ist sicherlich sehr interessant, weil das Saatgut innerhalb weniger Tage aufgegangen und eine gründliche Flächenbedeckung erzielt ist. Somit ist natürlich die Unkrautunterdrückung relativ gut in den Griff zu gekommen.
Ansgar Holtmann: Wichtig ist ja wahrscheinlich für die Landwirte auch, dass sie eine möglichst günstige Mischung haben, die dann einfach bodenbedeckend und auflockernd ist. Letztendlich bekomme ich ja davon kein Futter, sondern habe einfach nur die Auflockerung als Vorteil. Oder sehe ich das falsch?
Gerd Heuser: In diesem Jahr ist es sicherlich eine Ausnahme, dass man damit den Boden damit verbessern kann, wo Verschlämmungsstellen im Feld sind. Ansonsten dient es natürlich in erster Linie der Grünlandverordnung, der ich mit Herbstbegrünung und Winterbedeckung nachkommen muss.
Wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Mischungen haben, können Sie unter Holtmann-Saaten reinschauen oder Sie rufen Gerd Heuser direkt an. Die Telefonnummer lautet 02553 99 28 0 20.
