Saatgut und insbesondere auch Mais zu beizen ist seit Langem gängige Praxis in der Landwirtschaft.
Insbesondere wird das Saatgut mit Mitteln behandelt, um Auflaufkrankheiten vorzubeugen. Oder um Vogelfraß und Insektenfraß zu verhindern.
Seit einiger Zeit gibt es zudem biologische und chemische Wachstumsförderer als Beize. Diese sollen das Wurzelwachstum und das Pflanzenwachstum der jungen Maispflanze fördern.
Eine Übersicht über die chemischen Wirkstoffe in Beizmitteln für Mais-Saatgut sehen Sie hier:
Und wie sieht es mit den Zulassungen aus?
Thiram
Der Wirkstoff Thiram ist seit dem 01. Februar 2019 nicht mehr zugelassen. Er darf nicht mehr genutzt werden.
Für die Produkte Flowsan FS und Thiram SC 700 mit diesem Wirkstoff gelten keine Verbrauchs- oder Abverkaufsfristen. Saatgut, das damit gebeizt ist, darf 2019 nicht mehr verwendet werden, Restbestände müssen vernichtet werden.
Für die Mittel Aatiram 65 und TMTD 98 % Satec gab es eine Abverkaufsfrist bis zum 30. Juli 2019. Und eine Aufbrauchfrist bis zum 30. Januar 2020. Sie dürfen also bis dahin noch eingesetzt werden.
Ziram
Der Wirkstoff Ziram ist im Produkt KORIT enthalten. Aktuell gibt es eine Zulassung zur Beizung mit KORIT im EU-Ausland, nicht aber in Deutschland. In Deutschland darf das mit Ziram behandelte Saatgut aber ausgesät werden.
Fludioxonil + Metalaxyl
Die Wirkstoffkombination aus Metalaxyl-M und Fludioxonil ist von keinem Verbot betroffen und weiter zugelassen. Eine Beizung mit dem Produkt Maxim XL, das diese Wirkstoffkombi enthaält, ist also möglich.
Methiocarb
Mesurol ist wohl vielen ein Begriff und als Mittel vor allem gegen Vogelfraß und Insektenfraß sehr beliebt. Die Beizung mit Mesurol (Wirkstoff Methiocarb) ist allerdings seit dem 01. August 2019 EU-weit nicht mehr zugelassen. Eine Aufbrauchfrist existiert nicht.
Neonicotinoide
Neonicotinoide sind hochwirksame Insektizide, deren Einsatz 2013 und 2018 deutlich eingeschränkt wurde bzw im Freiland verboten wurde.
Die drei neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam sind für Saatgutbehandlung von Mais damit nicht mehr zugelassen.
In Frankreich darf noch mit dem Wirkstoff Thiacloprid (Produkt Sonido) gegen Drahtwurm gebeizt werden. Das mit Sonido behandelte Mais-Saatgut darf aktuell noch in Deutschland gesät werden.