Luzerne ist ein hervorragender Eiweißlieferant, der in Deutschland sehr gut als Futterpflanze angebaut werden kann.
Ihre Vorteile sind überzeugend
- Die Luzerne liefert circa 13 t Trockenmasse pro Hektar.
- Hohe Proteingehalte von 2500 kg Rohprotein pro Hektar.
- Sie ist dürreresistent, da ihr Wurzelwerk circa 4 m tief und mehr reicht. Deshalb ist die Luzerne auch eine wichtige Futterpflanze in Trockengebieten.
- Die Pflanze bindet Stickstoff aus der Luft mit ihren Wurzelknöllchen, auch Rhizome genannt. In Reinkultur sind bis zu 250 kg Stickstoff pro Hektar möglich.
- Sie vermehrt den Humus und bessert die Bodenstruktur.
Ein gutes Gelingen
Damit der Anbau auch gelingt, haben wir hier die wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst.
- Ansprüche an den Boden
- Wie wird die Luzerne angebaut?
- Reinsaat oder Gemenge
- Nutzung
- Wie wird die Luzerne konserviert?
- Was muss man bei der Fütterung von Wiederkäuern beachten?
Ansprüche an den Boden
Die Luzerne benötigt leicht zu erwärmenden, gut durchwurzelten Acker mit ausreichend Phosphor und Kalium. Der Boden muss durchlässig sein, denn das Porenvolumen und genügend Bodenluft sind sehr wichtig.
Schwerer Boden mit Hang zu Staunässe ist ungeeignet. Felder mit Pflugsohle könne von der Luzerne nicht durchdrungen werden und sind leider untauglich.
Böden mit einem pH-Wert von 6 bis 7 sind für den Anbau der Luzerne ideal. Ein pH-Wert von 5,7 ist auch noch geeignet. Wichtig ist jedoch, dass der Boden leicht und kalziumreich ist.
Wie wird die Luzerne angebaut?
Eine reine Einsaat der Luzerne wird mit circa 25 bis 30 kg/ha empfohlen. Als Zwischenfrucht hat sich Hafer bewährt, mit circa 50 bis maximal 70 kg/ha. Drillen Sie zuerst die Deckfrucht und säen Sie dann Luzerne oder eine Luzernen-Mischung aus. In jedem Fall danach vorsichtig mit mit einer Profilwalze nachrollen.
Am besten wird sie von Mitte April bis Mitte August kultiviert. Wenn Sie im Frühjahr säen, empfiehlt es sich im Herbst zuvor zu ackern. Luzerne bevorzugt fein verteilten Boden und ein gut abgesetztes Saatbett. Es empfiehlt sich nicht Luzerne auf Dauergrünland auszusäen!
Reinsaat oder Gemenge
Es wird empfohlen, Luzerne mit reinem Saatgut anzubauen, wo man bereits weiß, dass es funktioniert. Dabei ist die Aussaatmenge anzupassen auf etwa 30 kg/ha. Durch die Verwendung einer Luzernen-Mischung, sind die Bestände meist dichter. Eine grob empfohlene Aussaatmenge beträgt 29 kg/ha
Nutzung
Es gibt 3 Grundregeln für die Nutzung von Luzerne und Luzernengras:
- Hoch schneiden
- Lang in den Winter
- Einmal im Jahr Luzerne leicht in die Blüte kommen lassen
Fahren Sie, wenn möglich immer auf der gleichen Spur und vermeiden Sie es, sie zu überqueren! Außderdem: Luzerne verträgt keine Beweidung!
Wie wird die Luzerne konserviert?
Grundsätzlich ist auf einen möglichst hohen Verdichtungsgrad beim Silieren zu achten. Eine Anwelken auf 40 % Trockenmasse und eine möglichst kurze Schnittlänge werden empfohlen. Auch die Zugabe von Siliermitteln wie Silosalz, Silosalzlösung oder Silosäure ist wünschenswert.
Achte darauf, Luzerne sauber zu ernten!
Die beste Art, Luzerne zu konservieren, ist die Herstellung von Heu durch Belüften mit warmer Luft, möglicherweise unter Verwendung eines Luftentfeuchters. Hier kann eine sehr hohe Qualität mit gutem Eiweiß- und Carotin-Gehalt erreicht werden.
Was muss man bei der Fütterung von Wiederkäuern beachten?
Luzerne eignet sich gut als Silage oder Heu im Futter für Wiederkäuer. Es kann eine gute Menge an Rohprotein liefern, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geschnitten wird. Optimal ist dies zu Beginn der Blüte oder dies im Knospenstadium.
Verzögert sich die Ernte, sinkt der Energiegehalt der Luzerne rapide, ebenso die Verdaulichkeit. Ihre groben Stängel sorgen für viel Struktur im Futter. Sie kann als Ersatz für andere Strukturbestandteile im Futter dienen, wie z. B. Futterstroh in Rationen für Milchkühe oder in der Rindermast.
Besondere Sorgfalt bedarf die saubere Ernte, um eine Kontamination zu vermeiden. Da Luzerne über einen hohen Calciumgehalt verfügt, muss dieser bei einer Mineralfuttergabe berücksichtigt werden.
Fazit
Luzerne lässt sich sehr gut in die Futterrationen von Milchkühen und in der Rindermast integrieren. Und mit unseren Tipps lässt sich ihr Anbau gut umsetzen. Mehr Informationen zur Luzerne finden Sie auf unserem Agrar-Blog.