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Abgesoffener Acker – was kann ich danach anpflanzen?

Zuckerrüben auf nassem Feld im Winter

Müssen wir demnächst Reis anbauen?

Die Landwirte in Deutschland haben für die Erntesaison 2024 etwa 7 Prozent weniger Winterweizen ausgesät als im Vorjahr. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf regional teilweise sehr feuchte Böden zurückgeführt, die die Arbeit auf den Feldern behinderten oder verhinderten. Die Aussaatfläche für Wintergetreide insgesamt ist um 3,9 Prozent auf 4,9 Millionen Hektar gesunken.

Winterweizen, als die ökonomisch bedeutendste Getreideart in Deutschland, verzeichnet einen Flächenrückgang von 7,3 Prozent auf 2,6 Millionen Hektar.

Diese Abnahme ist in allen Bundesländern außer dem Saarland zu beobachten. Die größten Flächenrückgänge sind in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern zu verzeichnen.

Neben den feuchten Böden wird auch die aktuelle Marktlage beim Weizen sowie neue Regelungen hinsichtlich Direktzahlungen in der EU-Agrarpolitik als Einflussfaktoren genannt.

Die Anbaufläche für Winterraps ist ebenfalls um 4,7 Prozent auf 1,1 Millionen Hektar gesunken. Die vorläufigen Anbautendenzen beruhen auf Daten von Ende November 2023 und können bis zur Ernte 2024 noch durch Auswinterungsschäden, Schädlinge und Krankheiten beeinflusst werden.

Wie ist der Istzustand unserer Böden momentan? Was kann ich dann überhaupt noch anbauen? Und wie gehe ich jetzt am besten vor?

geflutetes Wintergetreidefeld

Enorme Wassermengen: Was kommt auf uns und unsere Böden zu?

In den landwirtschaftlichen Gebieten sind die Auswirkungen von anhaltendem Regen deutlich sichtbar. Statt fruchtbarer Äcker finden sich dort nun Pfützen, und die Wintergerste präsentiert sich mit gelben Blättern, was auf die empfindliche Reaktion dieser Pflanzen auf Feuchtigkeit hinweist. Diese nassen Bedingungen haben weitreichende Folgen für die Pflanzen, die wir im Folgenden genauer beleuchten.

  1. Bodenkapazität und Pflanzenstress:
    Der Deutsche Wetterdienst gibt an, dass in vielen Teilen Deutschlands die nutzbare Feldkapazität der Böden über 100% liegt, was zu Stress für die Pflanzen führt. Insbesondere die Wintergerste reagiert empfindlich auf diese Situation, während andere Kulturen robuster sind.
  2. Sauerstoffmangel im Boden:
    Obwohl Wasser auf den Feldern zuerst nicht wie ein Problem für die Pflanzen erscheint, führt es dazu, dass luftgefüllte Poren mit Wasser gefüllt werden, was den Sauerstoffgehalt im Boden reduziert. Sauerstoffmangel beeinträchtigt die Wurzeln und die Mikroorganismen im Boden, was anaeroben Prozesse wie Gärungen und Denitrifikation in Gang setzt.
  3. Anpassung des Stoffwechsels bei Weizen und Kartoffeln:
    Pflanzen passen ihren Stoffwechsel an, um unter Sauerstoffmangelbedingungen zu überleben. Bei Weizen und Kartoffeln werden alternative Wege genutzt, um ATP (oxidative Phosphorylierung) ohne Sauerstoff zu produzieren. Die Flexibilität dieser Stoffwechselprozesse variiert je nach Kultur.
  4. Langsamere Erwärmung und Auswirkungen auf Bodenleben:
    Nasser Boden erwärmt sich langsamer, da Energie für die Erwärmung des Wassers benötigt wird. Dies beeinflusst die Aktivität von Mikroorganismen und das Wurzelwachstum. Im Frühjahr benötigen nasse Böden mehr Zeit, um sich zu erwärmen, was das Bodenleben und das Wurzelwachstum behindert.
  5. Herausforderungen bei Trockenheitsperioden:
    Pflanzen, die sich an einen feuchten Boden gewöhnt haben, leiden mehr unter plötzlicher Trockenheit im Frühjahr. Flache Wurzeln können die feuchteren Bodenschichten nicht schnell genug erreichen, wenn die oberen Bodenschichten schnell austrocknen.
  6. Bodenverdichtung und verzögerte landwirtschaftliche Maßnahmen: Nasse Böden sind schwer zu bearbeiten, insbesondere an schweren Standorten. Düngemaßnahmen verzögern sich, da schwere Maschinen Struktur- und Gefügeschäden verursachen können. Eine frühe Befahrung führt zu schlechter Infiltration von Regen und behindert den Gasaustausch, was zu Sauerstoffmangel führt.
  7. Einfluss auf Unkraut und Mikroklima:
    Unkrautarten gedeihen oft besser in nassen Bedingungen als Kulturpflanzen. Das Mikroklima auf dem Acker wird durch Verdunstung beeinflusst, was zu höherer Luftfeuchtigkeit führt. Dies begünstigt die Entstehung von Pilz- und Bakterienkrankheiten, die unter feuchten Bedingungen vermehrt auftreten.
  8. Bedeutung von funktionierenden Drainagen:
    Meliorative Maßnahmen wie funktionierende Drainagen sind entscheidend, um die Pflanzengesundheit zu erhalten. Sie tragen dazu bei, dass Böden besser abtrocknen, was das Auftreten von Krankheiten reduziert.
Labor

Was sollte man bald als Erstes tun?

Bei den enormen Regenmassen, wie wir sie momentan haben, ist es bald empfehlenswert eine Bodenprobe zu entnehmen. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf den Nmin-Wert legen. Wo normalerweise 30-40 kg mineralisierter Stickstoff im Boden vorhanden ist, wird der Wert nun wahrscheinlich gen null gehen. Sobald es erlaubt ist, ist Nachdüngen angesagt.

Körnersorghum

Und dann? Was baue ich an?

Eine Idee ist,

versuchsweise Sommergetreide oder Körnersorghum auf einer kleinen Fläche anzubauen.

Körnersorghum lockert enge Fruchtfolgen auf und schneidet in Trockenlagen besser ab als Mais. Körnersorghum ist eine einjährige, selbstbefruchtende C4-Pflanze. Sie hat deshalb einen guten photosynthetischen Ertrag und ist effizienter bei Hitze und Trockenheit.

Bei einer Einsaat Mitte Mai ist dann der Erntetermin circa Mitte Ende September. Als Druschfrucht erhält man einen Ertrag von circa 8-9 t/ha. Körnersorghum hat eine Verwertung wie Weizen. Es ist besonders zu empfehlen bei Schweinemast, für Geflügelbetriebe und als Kraftfutter bei Rindern.

Die chemische Zusammensetzung von Sorghum ist der von Mais sehr ähnlich. Sorghum enthält nur etwas mehr Protein. Dieses Getreide kann zu den Futterrationen hinzugefügt werden. Die meisten Sorten in Europa sind gerbstofffrei und erlauben somit eine gute Nutzung der Energie und der Proteine für die Wiederkäuer.

Mit rund 9,5 MJ ME bzw. 5,6 MJ NEL je kg TM ist der Futterwert von Körnersorghum am höchsten. Dies ist auf den hohen Rispenanteil (59 % der Gesamtpflanze) dieses Typs zurückzuführen.

Fütterung bei Schweinen

Gerbstofffrei, was einen guten Energie– und Proteinwert ermöglicht. Die verdaubare Energie ist relativ hoch, vergleichbar mit der von Mais beim Schwein im Wachstumsstadium und etwas niedriger bei Säuen.

Bei Wiederkäuern

Körnersorghum kann in die Rationen der Energiekonzentrate mit aufgenommen werden, um Futter und Nitratquellen zu verstärken. Im Gegensatz zu Weizen, muss es gemahlen werden, um gut verdaulich zu sein.

Und: In Stresssituationen wie Kälte, Frost, extremer Trockenheit oder Herbizidstress bildet Sorghum Blausäure. Sie soll die Pflanze dabei vor Maiswurzelbohrer und Fraßschäden schützen.

Die Körner sind davon nicht betroffen, aber in jungen Blättern und während der Blüte sind die Gehalte von Blausäure am höchsten.

Geringe Anteile von Sorghumsilagen in der Ration sind unkritisch. Bei mehr als 10% Anteil an der Gesamtration sollte ausreichend Silierzeit eingeplant werden.

Nach ca 4-6 Wochen im Silo ist die Blausäure abgebaut und nicht mehr messbar. Ggf. prüfen Sie den Blausäuregehalt, wenn sie sich unsicher sind.

Sorghum auf einem Feld

Zweite Idee: Sorghum sudanese

Eine zweite Idee ist Sorghum sudanese anzubauen. Unsere Sorten Manila HS und Suzy HS passen beispielsweise als Alternative zu Mais. Denn Mais nach Mais kann man ab 2024 nicht mehr auf derselben Ackerfläche anpflanzen. Um den jährlichen Fruchtwechsel nach GLÖZ-Standard zu erfüllen, ist Sorghum eine gute Ausgleichsfrucht. Diese Vorschrift gilt auch für Flächen, für die keine Direktzahlungen beantragt wurden.

Die Vorteile von Sorghum liegen auf der Hand:

  • Die Saatgutkosten sind preiswerter als bei Mais
  • Insgesamt weniger Anbaukosten als Mais
  • Im Juli kann nochmal Wirtschaftsdünger gefahren werden (Aussaat im Mai)
  • Sorghum kann zweischnittig gefahren werden
  • Bis zu 30% weniger Wasserbedarf als Mais
  • Sorghum Sorte mit hohen Erträgen: Bis zu 20 t/ha Trockenmasse
  • Mehrschnittig, idealer Erntezeitpunkt EC 40 bis EC 50

Das ist besonders für Betriebe mit Futterbedarf attraktiv. So kann man die Gefahr für einem Futtermangel oder Futternot reduzieren, wie es letztes Jahr der Fall war.

Sorghum in der Fruchtfolge: Zahlreiche Vorzüge

Die Integration von Sorghum in die Fruchtfolge bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die im Anschluss erläutert werden. Im Folgenden werden verschiedene Aspekte dieser Vorzüge strukturiert dargestellt.

1. Diversifizierung der Kulturen und Unkrautkontrolle: Die Einbindung von Sorghum in Fruchtfolgen, die hauptsächlich auf Winterkulturen ausgerichtet sind, ermöglicht eine effektive Unterbrechung des Zyklus von Herbstunkräutern. Insbesondere die Bekämpfung schwer zu kontrollierender Unkräuter wie Raygräser und Ackerfuchsschwanz wird durch diese Diversifizierung erleichtert. Dies ist besonders in wenig bewässerten Hanglagen von Vorteil.

2. Neue Absatzmärkte durch Diversifikation: Die Diversifizierung der erzeugten Produkte, einschließlich Sorghum, eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Absatzmärkte zu bedienen. Dies kann die Einkommensquellen multiplizieren und das Risiko auf verschiedene Bereiche verteilen. Beispiele hierfür sind die Erzeugung von Körnersorghum in Getreidebetrieben, Silosorghum in Zuchtbetrieben und Biomassesorghum für die Versorgung von Biogasanlagen.

3. Einfachheit der Integration: Die Integration von Sorghum in die Fruchtfolge erfordert keine zusätzlichen finanziellen Investitionen seitens der Landwirte. Die für die Aussaat bis zur Ernte benötigten Gerätschaften sind bereits vorhanden und entsprechen denen, die für die Produktion von Strohgetreide oder Mais benötigt werden. Die Nutzung bestehender Ausrüstung wie Einkornsämaschinen und Getreideschneidwerke macht die Integration von Sorghum in die Fruchtfolge besonders einfach.

4. Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel: Die späte Aussaat von Sorghum im Vergleich zu anderen Sommerkulturen bietet einen Vorteil in verregneten Frühjahren. Dies vergrößert das Aussaatfenster im Frühjahr und ermöglicht eine flexiblere Anpassung an schwierige Bedingungen. Die Anforderungen an Wasser sind zudem geringer, da Sorghum nur zu Beginn, etwa Mitte Juli, bewässert werden muss, bevor die üblichen Bewässerungseinschränkungen im August eintreten.

5. Bodenfruchtbarkeit: Sorghum zeigt eine mäßige Aufnahme von Stickstoff, Phosphor und Kali. Ein Großteil der entnommenen Mineralstoffe wird bei der Ernte wieder dem Boden zugeführt, insbesondere 40% des mobilisierten Stickstoffs in organischer Form. Die Rückgabe von Kalium erfolgt ebenfalls durch Ernterückstände. Lediglich Phosphor wird hauptsächlich mit dem Korn entzogen und sollte daher bei der Bodenfruchtbarkeitsplanung berücksichtigt werden.

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