Pflanzen leiden unter heißen Sommern und Dürreperioden
Die Sommer 2018 und 2019 waren extrem heiß.
Die Folge: Bauern in viele Teile von Deutschland waren von Ernteausfällen oder geringeren Erntemengen bei Mais, Getreide, Kartoffeln und Gras betroffen. Damit bleibt oft zu wenig Futter für die Tiere auf dem Hof. Und zu wenig Ertrag beim Verkauf der Ernte
Nicht nur dass es viel zu heiß war, es fehlte insgesamt an Niederschlag und an Feuchtigkeit.
Pflanzen haben zwar grundsätzlich Strategien entwickelt um mit Hitze zurecht zu kommen. Doch gegen diese Temperaturen helfen die Strategien leider nichts.
Denn Wasser ist für Pflanzen lebensnotwendig: für Stabilität, den Nährstofftransport und Fotosynthese.
So reagieren Pflanzen auf Trockenheit
Bei Trockenstress reagieren Pflanzen indem sie ihre Spaltöffnungen an der Blattunterseite schließen. Damit verdunstet weniger Wasser und Wasser wird gespart.
Außerdem rollen die Pflanzen ihre Blätter ein oder werfen sie gleich ganz ab.
Gleichzeitig treiben die Pflanzen ihre Wurzeln tiefer in den Boden. Um in tiefere wasserführende Bodenschichten vorzudringen.
So verkraften Pflanzen kurzfristigen Wassermangel ganz gut. Bei anhaltender Dürre allerdings, verringert sich das gesamte Pflanzenwachstum. Oder der Organismus stirbt ganz.
Das dramatische ist: schon jetzt ist auch für 2020 abzusehen, das durch die Dürre in den letzten zwei Jahren Wasser in den tieferen Bodenschichten fehlt.
In einigen Regionen ist es ab 30 cm in anderen ab 50 cm oder 60 cm Bodentiefe extrem trocken. Das ist ungewöhnlich und verheißt für den Sommer nichts Gutes.
Was heißt das für die Landwirtschaft und uns Landwirte?
Knapp die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt.
Davon sind circa 70 % Ackerland. Dort wächst Getreide Mais oder Kartoffeln. Diese Nutzpflanzen sind auf höchste Erträge gezüchtet. Aber eben nur wenn entsprechende Wassermenge vorhanden sind.
Auch diese Nutzpflanzen reagieren auf Trockenstress: Blütezeiten und Fruchtbildung werden verschoben oder fallen ganz aus. Die Folgen sind kleinwüchsiger Mais, Mais ohne Kolben, Gerstenähren mit kleinen Körnern oder braune Grasflächen.
Wie können wir Landwirte uns auf Dürre und Trockenheit vorbereiten?
Ganz tatenlos müssen wir Landwirte uns das nicht anschauen.
Das können wir tun:
Neue Kulturen:
Wir müssen uns nach Alternativen Kulturen zu unseren bekannten Nutzpflanzen Mais, Getreide und Kartoffeln umsehen. Das kann Dinkel sein, das kann Luzerne sein, Soja oder Quinoa.
Es hilft nicht den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass die Wetterkapriolen weniger werden. Wir werden nicht umhin kommen, für uns neue Nutzpflanzen zu testen und anzubauen.
Verbesserung der Ackerböden zur Wasserspeicherung:
Mit humusbildenden Maßnahmen können wir unseren Boden dazu bringen mehr Wasser zu speichern.Das heißt ganz einfach das organische Substanzen wie Stroh und andere Erntereste auf dem Acker verbleiben und dort humusbildend wirken.
Außerdem können wir Untersaaten in Mais wie Weidelgras oder Proterra Maisuntersaat einsäen. In Weizen ist die Untersaat mit Klee möglich.
All das unterstützt die Bildung von Humus und führt letztendlich dazu, dass unser Boden mehr Wasser speichern kann.
Bodenbearbeitung
Außerdem müssen wir darüber nachdenken eine flache Bodenbearbeitung zu nutzen.Durch Pflügen verdunstet Wasser schneller.
Daher sollten wir regelmäßig schauen ob Mulchsaat eine Alternative ist.