Jetzt, nach der intensiven Trockenphase, ist es wichtig im Grünland Lücken zu schließen und eine Nachsaat einzuplanen.
Trockenheit und Mäusepopulationen
Nach dem zweiten Schnitt werden nun eventuell vorhandene schadhafte Stellen gut sichtbar. Zum einen hat die Trockenheit in diesem Jahr dazu geführt, dass die Erträge schlechter ausfallen. Blattmasse bildet sich nur bedingt nach dem Schnitt aus.
Rispenschieben und damit ein geringer Ertrag kann die Folge sein. Auch Problemunkräuter wie Distel und Ampfer, die tiefer wurzeln, versuchen nun die Wirtschaftsgräser, die eher flach wurzeln, nach der Trockenphase zu verdrängen.
Zum anderen ist in mehreren Bundesländern eine Mäuseplage zu beobachten. Die Futterqualität leidet nicht nur unter den Fraßschäden, sondern auch durch den vermehrten Erdauswurf. Futter wird dadurch verunreinigt, sogar durch den Anstieg an Mäuskadavern drohen im Rinderstall Botulismusinfektionen.
Sollte man eine große Population an Schermäusen beobachten, so ist es ratsam die Schnitthöhe zu vergrößern. Futterverunreinigungen werden damit minimiert.
Der Unmut zur Lücke – wie Sie wieder Herr der Lage werden
Bei handgroßen Lücken kann man davon ausgehen, dass die Gesamtfläche schadhafte Stellen von circa 20% aufweist. Sind diese Fehlstellen größer, dann sogar von bis zu 30%.
Hartes Striegeln ist nun von Nöten. Gerade bei Dauergrünland setzen sich die Pflanzen durch, die sich an die jeweiligen Bedingungen über die Jahre angepasst haben. Hier sind Über- oder Nachsaaten unerlässlich, um Lücken zu schließen und eine Spontanbegrünung zu vermeiden.
Wie Sie Ihren Ertrag steigern
Weidelgras ist hier die erste Wahl und ein Qualitätsgarant. Nach dem Striegeln und nachsäen, keimen die Samen bereits nach circa 10 Tagen und können konkurrenzstark mitwachsen.
Wichtig ist ein langsames Nachwalzen, um das Saatgut gut anzudrücken. Sehr ergiebig und widerstandsfähig ist hier unsere Adreo Nachsaat. Die Aussaat sollte bei Aussicht auf ausreichend Niederschlag erfolgen.
Schließen Sie Futterlücken
Mit Zwischenfruchtgras, beispielsweise nach der Wintergerste, lassen sich Futterlücken schließen. Ein Ertrag von 30 bis 40 dt Trockenmasse pro Hektar ist mit dem Grasschnitt vor Herbst möglich.
Bei einer späten Winterung ist die Einsaat von nicht winterhartem Weidelgras empfehlenswert, da es noch im Herbst mit Schossen und Ährenschieben beginnt.
Welsches Weidelgras ist maßgeblich einzusetzen, wenn nach der Wintergerste im Jahr darauf Mais zum Einsatz kommt. Es hat im Herbst zwar einen geringen Ertrag als das winterharte Weidelgras, kann aber im Frühjahr mit einem hochertragreichen ersten Schnitt punkten.