Neue Bedrohungen für den Maisanbau: Invasive Schädlinge
Invasive wärmeliebende Schadinsekten wie Wurzelbohrer, Kapselwurm, Japankäfer, Heerwurm und Grüne Reiswanze profitieren vom Klimawandel und bedrohen künftig den Maisanbau in Deutschland. Diese Schädlinge nutzen die höheren Temperaturen und könnten sich langfristig etablieren.
Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
Ursprünglich kein Maisschädling, kann die Grüne Reiswanze in Mais und Soja schädlich werden. Entlang des Rheingrabens tritt sie bereits flächendeckend auf, und es haben sich auch Populationen in Norddeutschland gebildet. Natürliche Gegenspieler sind Schlupfwespen.
Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera)
Der Maiswurzelbohrer hat sich in Deutschland etabliert und breitet sich weiter nach Norden und in höhere Lagen aus, insbesondere bei Mais-Monokulturen. Die Larven fressen an den Wurzeln, was zu erheblichen Ertragsverlusten führen kann. Das biologische Mittel Dianem bekämpft die Larven mit Nematoden.
Baumwollkapselwurm (Helicoverpa armigera)
Der Baumwollkapselwurm ist derzeit noch nicht in Deutschland heimisch, könnte aber mittelfristig nördlich der Alpen überwintern. In Ungarn ist er bereits ein wichtiger Maisschädling. Sekundärinfektionen durch Pilze und Bakterien verschlimmern die Schäden. Die Bekämpfung erfolgt mit Bacillus thuringiensis und Schlupfwespen.
Heerwurm (Spodoptera frugiperda)
Dieser bedeutende Maisschädling in Afrika wird im Mittelmeerraum gefunden, kann aber in Mitteleuropa vermutlich nicht überwintern. Der Heerwurm befällt neben Mais auch Hirse und Reis und wird häufig durch den Handel eingeschleppt. Eine dauerhafte Ansiedlung in Mitteleuropa ist wegen Winterfrost unwahrscheinlich.
Japankäfer (Popillia japonica)
Der Japankäfer, ursprünglich aus Asien, wurde 2023 erstmals nördlich der Alpen gefunden. Er befällt über 300 Pflanzenarten und schädigt insbesondere Weinblätter und Rosenblüten. In der EU und der Schweiz ist er ein meldepflichtiger Quarantäneschädling. Parasitische Nematoden und Neem-Produkte werden zur Bekämpfung eingesetzt.
Was tun?
Diese Schädlinge verdeutlichen die Notwendigkeit eines umfassenden Schädlingsmonitorings und der Entwicklung effektiver Bekämpfungsstrategien, um den Maisanbau in Deutschland zu schützen.