Riesenweizengras ist hierzulande bereits schon bekannt als alternative Energiepflanze oder als Ergänzung in Biogasanlagen. Was viele nicht wissen ist, dass sich Agropyron elongatum, so sein lateinischer Name, auch zur Sanierung überschwemmter Flächen eignet.
Was ist Riesenweizengras?
Es zählt zu den Süßgräsern und kommt ursprünglich aus Südwestasien. Die relativ anspruchslose Pflanze hat eine Nutzungsdauer von mindestens 10 Jahren. Das Gras erreicht eine Höhe bis zu 2,5 m. Im Anbaujahr bildet die Pflanze unterirdische Pflanzenmasse und dient ab dem zweiten Jahr als Substratlieferant für Biogasanlagen.
Sanierung von gefluteten Flächen
Riesenweizengras kann sich an Böden anpassen, die salzig oder alkalisch sind. Dazu ist es das robusteste und aufrechteste Gras, das derzeit auf Weidelandanpflanzungen verwendet wird.
Auf salzigen Böden kann es sich sehr gut etablieren und erzielt gute Erträge. Wenn es auf Salzgrasflächen mit geringem Wert gesät wird, bringt es bis zu 15,5 Tonnen Futter pro ha (Richards und Hawk 1945) und 660 kg Samen pro ha.
Es wächst auf Flächen mit hohem Grundwasserspiegel, übersteht jedoch Überschwemmungen nicht über längere Zeiträume. Dewey (1960) stellte fest, dass hohes Weizengras anderen Weizengrasarten in seiner Fähigkeit, auf salzhaltigen Böden zu wachsen, überlegen ist.
Salzgehalte von 6.000 bis 18.000 ppm erhöhen die Erträge dieser Art, was teilweise auf die Verringerung der Konkurrenz mit anderen Pflanzen zurückzuführen ist. Forsberg (1953) stellte fest, dass Hohes Weizengras und Schlankes Weizengras resistenter gegen salzhaltige Bedingungen waren als andere getestete Pflanzen.
Diese beiden Arten überlebten in Böden mit Leitfähigkeitswerten von bis zu 15,13 mmhos pro cm. Roundy und andere (1983) stellten fest, dass Hohes Weizengras und Great Basin-Wildroggensorten gut für degradierte salzhaltige und alkalische Weideflächen in trockenen Regionen geeignet waren.
Beide Arten überlebten osmotische Bodenpotentiale von bis zu –3,5 MPa, wuchsen jedoch sehr wenig unter –1 MPa. Robertson (1955) berichtete, dass die Wurzeln von Hohem Weizengras in salzhaltige oder alkalische Böden bis zu einer Tiefe von mehr als 3,7 m vordrangen.
Vorgehensweise zur Sanierung von gefluteten Ackerflächen
- Machen Sie erst eine Bestandsaufnahme und Bodenanalyse. Prüfen Sie auf Schadstoffgehalt und bestimmen Sie die Bodenstruktur
- Wählen Sie die richtige Sorte aus, je nach Bodenbedingungen.
- Lockern Sie den Boden, führen Sie fehlende Nährstoffe hinzu, danach kann gesät werden.
- Überwachen Sie den Aufwuchs. Greifen Sie eventuell ein mit Bewässerung, Düngung oder Schädlingsbekämpfung.
- Nach der Ernte kann es als Viehfutter, Biomasse oder als Bodenverbesserer genutzt werden.
Steckbrief
Riesenweizengras wird häufig auch als Ungarisches Riesengras, Hirschgras, Szarvasi oder Hohes Weizengras bezeichnet. Es zählt zur Familie der Süßgräser und ist, wie der Name verrät, tatsächlich mit dem Weizen verwandt.
Sein Ursprung ist Vorderasien. Das Gras kann bis zu 2 Metern Höhe erreichen und hat ein sehr tiefreichendes Wurzelgeflecht. Es ist besonders wärmeliebend und trockentolerant.
Unter optimalen klimatischen Bedingungen liefert es hohe Erträge mit circa 20 t/ha Trockenmasse. Es ist mehrjährig und erreicht Methanerträge bis über 350 nl/kg oTS, beispielsweise bei der Sorte Alkar EnergyGras.
Die mögliche Nutzungsdauer beträgt mindestens zehn Jahre. Bei Codierung als „Riesenweizengras (Szarvasigras)“ (853) im Flächen- und Nutzungsnachweis bleibt der Ackerstatus der Fläche trotz der Anbaudauer von über fünf Jahren erhalten.
Im Etablierungsjahr bildet das Gras vor allem die unterirdischen Pflanzenteile aus, sodass erst ab dem zweiten Standjahr geerntet werden kann.
Derzeit überwiegt die Nutzung als Biogassubstrat, jedoch ist auch die Verwendung als Brennstoff oder eine stoffliche Verarbeitung denkbar.
Vorteile im Überblick
- Bei schwachen Böden eine Alternative zum Maisanbau
- Gewässerschutz
- Hohe Trockenmasseerträge
- Bietet Erosionsschutz
- Geringer Aufwand -> Einsparung fossiler Energieträger
- Keine chemische Pflanzenschutzmittel nach Etablierungsjahr
- Keine Nährstoffauswaschung im Winter
- Geringe Arbeitskosten, keine Spezialtechnik
- Öffentliche Akzeptanz
- Zwei Schnitte im Jahr möglich
Fazit
Riesenweizengras bietet eine nachhaltige und effektive Lösung zur Sanierung von gefluteten Ackerflächen, meist Salzwasser. Durch seine robusten Eigenschaften und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten trägt es maßgeblich zur Verbesserung der Bodenqualität und zur langfristigen Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion bei.
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel ist der Einsatz von Riesenweizengras ein wertvoller Beitrag zur Resilienz der Landwirtschaft.
Durch den gezielten Einsatz von Riesenweizengras können Landwirte und Umweltwissenschaftler gemeinsam einen wichtigen Schritt zur Bewältigung der Folgen von Naturkatastrophen und zur Sicherstellung der Ernährungssicherheit machen.
Unser Tipp:
Probieren Sie einfach einmal unser ertragreiches Riesenweizengras Alkar EnergyGras oder Alkar XL EnergyGras aus.