In den einschlägigen Foren diskutiert man momentan, was passiert, wenn man seinen Silomais die Stoppellänge erhöht. Wir bringen Licht ins Dunkel.
Warum sollte man die Stoppelhöhe vergrößern?
Hintergrund dieser Frage ist die Auswirkung auf die Milchleistung.
Denn die meiste Energie der Maissilage stammt aus der Stärke, also zu 2/3 aus dem Kolben. Je höher also der Stärkegehalt des Mais, umso höher ist der Energiegehalt.
Je nach Witterung können die Kolben allein doppelt so hohe TM-Gehalte erreichen als die Restpflanzen. Das bedeutet, dass der TN-Wert von der gesamten Maispflanze vom Kolbenanteil stark beeinflusst wird.
Dieser ist abhängig von Sorte und Bestandsdichte, aber auch von der Häckselhöhe. Ein Kolbenanteil von mindestens 30 Prozent in der Frischmasse ist erstrebenswert. Für anspruchsvolles Milchvieh sogar 35 bis 40 Prozent.
Um bloße Schätzungen zu vermeiden, so wird das Wiegen der Gesamtpflanze und der Kolben ohne Lieschblätter empfohlen. Wird das Kolbengewicht durch das Gesamtgewicht dividiert, erhält man den Frischkolbenanteil. 300 g Kolben durch 850 g Gesamtpflanze ergibt 0,35, also 35 Prozent.
Normalerweise wird eine Mindesthäckselhöhe von 25 bis 30 cm empfohlen. So wird die Futterverschmutzung im Silomais geringgehalten. Auch die Energiekonzentration soll hier optimal sein.
Was aber passiert, wenn man die Stoppellänge erhöht?
Weicht man von dieser Empfehlung 25 bis 30 cm ab, erhöht man also die Schnitthöhe, so könnte dies mehr Energie bedeuten.
Wird höher geerntet, so rechnet man je 10 bis 15 cm zusätzlicher Stoppelhöhe mit circa 1 Prozent mehr TM. Das macht ein Plus beim Energiegehalt von 0,1 MJ NEL/ kg TM. Der Fasergehalt sinkt und der Gehalt an Stärke steigt. Es bedeutet aber auch 4 bis 5 Prozent weniger Ertrag.
Man könnte sogar auf 60 cm verbleibender Stoppel auf dem Feld erhöhen, aber auch mit entsprechenden Ertragsverlusten.
Auf jeden Fall wirkt man einer Verschmutzung des Futters entgegen, sowie einer Verunreinigung mit Pilzsporen.
Bei ausreichender Silagemenge kann man einen Hochschnitt zur Steigerung der Energiedichte wagen. Die Kraftfutterergänzung maissilagearmer Rationen kann dann mit stärkereichen Komponenten wie Getreide erfolgen.