Tipps und Tricks gegen Kälte und Frost auf dem Hof
Der Winter hat uns fest im Griff. Minus-Temperaturen herrschen momentan Tag und Nacht. Die kältesten Nächte stehen uns heute und morgen noch bevor.
Bis Ende nächster Woche geben die Meteorologen noch keine Entwarnung.
Auf den Höfen am Stadtrand hat Kälte eine andere Bedeutung als in Wohnhäusern.
Da benötigt man die ein oder andere Strategie, um klar zu kommen. Denn frieren die Wasserleitungen in den Ställen ein, funktionieren die Tränken nicht.
5 Tipps und Tricks
- Auch im Offenstall scheint den Kühen die Kälte nichts auszumachen. Die Hauptsache ist, dass das Wasser läuft. Eingefrorene Leitungen kann man mit warmem Wasser wieder auftauen.
Ab minus 15 Grad könnte dies aber nicht mehr der Fall sein. Dann sollte man Wasser in die Schaufel eines Frontladers füllen und das Vieh nach und nach versorgen.
Das kann allerdings zwei Stunden extra dauern. Bei starken Winden kann man den Stall mit einer Siloplane provisorisch abhängen.
- In Kälteperioden bewährt es sich, die Entmistungsfrequenz zu erhöhen, damit der Mist nicht auf den Laufflächen festfriert.
Gummibeläge haben in der Praxis gezeigt, dass der Mist erst bei wesentlich tieferen Temperaturen anfriert und sich bei Sonneneinstrahlung schneller wieder löst. Das zwischenzeitliche Festfrieren von Mist auf einem Spaltenboden hat sich in der Praxis als nicht negativ für die Rutschfestigkeit der Böden herausgestellt.
- Problematisch wird es ab -15 Grad mit dem Melkroboter. Denn der braucht das Wasser, um nach jeder Benutzung das Melkgeschirr zu spülen. Hier helfen Heizstrahler oder Infrarotheizung und Gummimatten zum Abdecken, die den Roboter schützen und warmhalten.
Der Gasgeruch könnte das Milchvieh abschrecken. Die Infrarotheizung macht keine Geräusche und produziert eine stehende Wärme, die nicht sofort aus dem Roboterraum entweicht. So bleibt der Roboterraum frostfrei, da auch die Ventile und Sensoren störungsanfällig gegenüber Frost sind.
- Für Schweine bieten sich Ruhekisten an, in die sie sich zurückziehen können, wenn es ihnen zu kalt wird. Nicht alle Schweine mögen das. So raufen sich Iberico-Schweine lieber eng zusammen als die Ruhekisten zu nutzen.
- Hühner sind besonders empfindlich gegen Feuchtigkeit, Nässe und Wind. Deshalb sollte die Behausung unbedingt trocken und frei von Zugluft sein. In besonders kalten Phasen sind verschließbare Türen denkbar.
Das Trinkwasser sollte möglichst in der Mitte des Hühnerstalles platziert sein. Eventuell muss zusätzlich eine Heizmatte daruntergelegt werden. Bitte denken Sie an eine Extra-Portion fetthaltiges Futter.
Ein zusätzlicher Hinweis noch: Eigentlich darf ab dem 1. Februar wieder Gülle gefahren werden. Die Düngung mit stickstoff- und phosphathaltigem Dünger ist auf gefrorenem Boden aber verboten – auch wenn er tagsüber auftaut.