Silomaisernte: Wie gelingt die Maissilage?
Die Silomaisernte stellt Landwirte vor eine Herausforderung, bei der Zeitdruck und die Notwendigkeit, die Qualität der Maissilage zu gewährleisten, Hand in Hand gehen müssen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie beides erfolgreich vereinen können.
Die Maisernte erfordert höchste Sorgfalt in Bezug auf die Qualität der Maissilage. Im Folgenden geben wir Ihnen wertvolle Tipps, um sicherzustellen, dass Ihre Maissilage von bester Qualität ist.
Beste Maissilage: Qualitätsaspekte im Blick
Um eine erstklassige Silagequalität zu erzielen, sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Optimale Verteilung und Verdichtung: Hohe Ernteleistungen erfordern eine sorgfältige Verteilung und Verdichtung des Silierguts im Silo.
- Gleichmäßige Schichten: Große Mengen Siliergut müssen in dünnen Schichten gleichmäßig verteilt und verdichtet werden.
- Maximale Schichtdicke: Eine Schichtdicke von maximal 30 cm ist ideal für eine effiziente Verdichtung.
- Spezialfahrzeuge: Schlepper, Allrad-LKWs und Pistenraupen eignen sich hervorragend für die Verdichtung der Silage.
- Reifendruck: Der Reifendruck sollte zwischen 2 und 3,5 bar liegen.
- Langsame Walzgeschwindigkeit: Eine geringe Geschwindigkeit von 4 bis 6 km/h ermöglicht eine effektive Druckausübung auf das Häckselgut.
- Mehrfache Überfahrten: Die Fläche sollte mindestens dreimal überfahren werden.
- Effiziente Verdichtung: Der Verdichtungsaufwand sollte bei 2 bis 3 Minuten pro Tonne Erntegut liegen.
- Bergeleistung begrenzen: Ein Walzfahrzeug sollte nicht mehr als 20 bis 25 Tonnen Trockenmasse pro Stunde bewegen.
Verdichtung der Maissilage überprüfen
Die Qualität der Maissilage kann mit Hilfe des Silo-Controllings überwacht werden. Hierbei wird ein Bohrkern aus der Silage entnommen, und anhand des Raumgewichts und des Trockenmassegehalts kann die Verdichtung in kg TM/m³ berechnet werden. Die Messungen sollten an verschiedenen Stellen im Silo durchgeführt werden, idealerweise mit geringen Unterschieden zwischen Kern- und Randbereich.
Silieren bei Maisbeulenbrand
Maisbeulenbrand tritt häufig in Jahren mit starken Witterungsschwankungen auf. Weit stehende Bestände sowie anfällige Sorten begünstigen meist das Eindringen der Sporen.
Ein Befall unter 20 Prozent hat auf die Nährstoffkonzentration keinen Einfluss. Ein hundertprozentiger Pilzbefall kann einer Energieminderung von circa 20 Prozent bedeuten.
Mit zunehmenden Befallsgrad kann man einen Anstieg des Ammoniakgehalts von 0,04 auf 0,08 % FM feststellen, was zu einem erhöhten Eiweißabbau führt.
Auf die Gärqualität hat dies keinen nachteiligen Effekt. Allerdings kann ein Befall durch Maibeulenbrand eine geringere aerobe Haltbarkeit bedeuten. An dieser Stelle ist eventuell der Einsatz eines Siliermittels von Vorteil, die das DLG-Gütezeichen für die Wirkungsrichtung 2 aufweisen. Dies ermöglicht eine Verbesserung der aeroben Stabilität.
Die mit Maisbeulenbrand belastete Silage zeigt mit und ohne Siliermittel höhere Gärgasverluste als die unbelastete Silage auf.
Bei der Verfütterung betroffener Silagen ist zu beachten, dass die Schmackhaftigkeit nachlassen kann und damit auch die Futteraufnahme. Der Gehalt von Mykotoxin sollte vor Silierung überprüft werden.
Ohne Zusätze Silieren
Das strikte Einhalten von Silierregeln ist für die Qualität der Silage maßgeblich.
- Der optimale Erntezeitpunkt
Dazu müssen die Maiskörner die Teig- bis Gelbreife erreicht haben. Mit der Fingernagelprobe kann das leicht testen. Dabei soll der Inhalt des Maiskorn fest und gelb sein und nicht mehr spritzen.
- Sauberkeit beim Silieren
Vor dem Einfüllen müssen die Silos gereinigt sein und überprüft werden, ob sie auch dicht sind. Besonders in den unteren Bereichen können poröse oder undichte Stellen auftreten.
- Häksellänge
Damit die Luft rasch und vollständig aus dem Futter gedrängt werden kann, ist die Häcksellänge entscheidend. Das Siliergut sollte kurz gehäkselt (3-5 mm), schnell eingefüllt, gleichmäßig verteilt und luftdicht abgedeckt und gepresst werden. Auf abgesetzte Silage darf kein neues feuchtes Futter nachgefüllt werden.
- Verzicht auf Siliermittel
Generell benötigt man unter guten Bedingungen und bei der richtigen Technik keine Zusätze beim Silieren. Beispielsweise sind im Biolandbau nur giftklassefreie Mittel mit Milchsäurebakterien und Zuckersirup freigegeben.
Bei ungünstigen Bedingungen wie beispielsweise nasses oder verschmutztes Siliergut, kann ein Siliermittel den Gärverlauf verbessern. Hier wird es ausschließlich vorbeugend eingesetzt.
Schwer silierbares Futter bei Dürre
Bei zu trockenem, verschmutztem oder sperrigem Siliergut sind viele Zusätze wenig wirksam.
Wie kann es trotzdem gelingen?
Für die Silierung dürregeschädigter Maisbestände gilt folgendes:
- Langsamer ernten, Häcksellänge < 5 mm
- Erntegeschwindigkeit der Walzarbeit anpassen, dünne Schichten einlagern (max. 20 cm Schichtstärke)
- Wenn möglich in dünnen Schichten gemeinsam mit feuchteren Beständen einsilieren
- Miete ausreichend verdichten, Verdichtung > 230 kg TM/m2
- Luftdicht zudecken (Unterziehfolie, Silofolie, Siloschutzgitter, etc.)
- Silo so anlegen, dass minimaler Vorschub im Winter 1,5 m und im Sommer 2,5 m pro Woche beträgt
- Einsatz von Siliermitteln mit Wirkungsrichtung 2
Allgemeine Tipps auf einen Blick:
Siloreife
- TS-Gehalt Gesamtpflanze 30-35 Prozent
- TS-Gehalt Kolben: 50-60 Prozent
Siliertechnik
Häcksellänge 3-5 mm. Je trockener die Pflanze umso kürzer häckseln. Bei Shredlage auf die Verdichtung gut achten.
Mindestvorschub
1,5 Meter im Winter, mindestens 2,5 Meter im Sommer
Schichtstärken
Gleichmäßige dünne Schichten einlagern, 20-30 cm maximale Schichtstärke
Walzleistung
… der Bergeleistung anpassen, evtl. zwei Silos anlegen, Reifendruck bei mindestens 2 bar
Einlagerung
Silo direkt nach Abschluss luftdicht mit Unterziehfolie, Randfolie, Silofolie, Siloschutzgittern oder Silosäcken abdecken.
Risiken
- Nacherwärmung: Luft auf ein Minimum zu reduzieren. Gelingt das nicht, weil z.B. die Verdichtung mangelhaft war oder die Silage nicht luftdicht gelagert wurde, sind Probleme vorprogrammiert
- Verschimmelung
Siliermitteleinsatz
zur Sicherung der aeroben Haltbarkeit