Der Mais-Bohnen-Mischanbau fördert nicht nur die Biodiversität. Auch der Vorteil, dass man circa 20 Prozent mehr Protein erntet, macht den Mix sehr attraktiv. In der Praxis haben sich Mais-Bohnen-Gemenge mit Stangenbohnen bewährt.
Das Gemenge ermöglicht eine Kombination von chemischen und mechanischen Verfahren zur Beikrautregulierung. Ein großer Vorteil der Mischung ist: Der Stickstoff-Düngeaufwand wird auf unterversorgten Böden reduziert und verbessert die Nährstoffzusammensetzung der Silage durch höhere Proteingehalte.
Bei der Fütterung wirkt sich die Bohne nicht negativ auf die Verdaulichkeit aus. Denn Phasin ist hitzeempfindlich. Und so wird sein Anteil im Silierprozess reduziert. Also kann man davon ausgehen, dass keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind.
Wir geben Ihnen 5 wertvolle Tipps, wie Sie dieses Gemenge leicht anbauen und von den Vorteilen profitieren könne
1. Aussaat-Termin
Der Aussaattermin ist circa Anfang Mai, lieber etwas später als zu früh, damit Mais und Bohne zügig und gemeinsam auflaufen können. Frost sollte auch aufgrund der Bohne vermieden werden.
2. Saatstärke und Mischverhältnis Stangenbohne-Mais
Um den gleichen Ertrag zu erhalten wie bei einem reinen Maisanbau, sollte die Saatstärke erhöht werden. Beispielsweise: wird ein reiner Mais-Acker mit 90.000 Korn bestellt, so müssen es beim Mais-Bohnen-Gemenge circa 110.000 Korn Mais sein.
Beim Mischanbau mit der Stangenbohne sollte die Maissorte immer mit Standfestigkeit gewählt werden, da sie als Rankhilfe dient. Die eingesetzte Stangenbohnen-Sorte sollte einen späteren Abreifezeitpunkt haben, um mit dem maximalen Ertrag geerntet werden zu können.
Die Aussaat erfolgt mit einer Einzelkornsämaschine mit einem Reihenabstand von circa 75 cm.
3. Pflanzenschutz
Da es sich bei der Stangenbohne um eine Leguminose handelt, also einem guten Stickstoffverwerter, so muss man beim Pflanzenschutz aufpassen. Es steht nur eine geringe Herbizid-Palette zur Verfügung, die nur in den ersten 5 Tagen nach Einsaat ausschließlich als Bodenherbizid eingesetzt werden darf.
Das Saatbett sollte also im Vorhinein weitestgehend unkrautfrei sein. Weitere Maßnahmen im Jugendstadium können nur durch mechanische Methoden erfolgen. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Mechanische Unkrautbekämpfung im Mais unter der Lupe.
Bei Unsicherheiten fragen Sie bitte Ihren Berater der Landwirtschaftskammer. Er kennt sich mit den regionalen Besonderheiten gut aus.
4. Düngen
Stangenbohnen sind Leguminosen, das heißt, dass sie Luftstickstoff umwandeln. Hier muss man also vorsichtig sein mit der Düngegabe. Wenn überhaupt, dann lieber weniger zugeben. Also etwa 30 kg/ha N weniger als die Norm es verlangt.
5. Bei der Ernte
Achten Sie in dem System auf eine gute Ausreife beim Mais, denn die Stangenbohne mit einem niedrigen TS–Gehalt von etwa 15 bis 20 % reduziert den Gesamt-TS-Gehalt der Mischung. Berücksichtigt man dies nicht, kann die Flächenleistung des Maishäckslers zurückgehen.
Einkaufs-Tipp Saatgut:
Bei Holtmann Saaten gibt es den praxiserprobten Mais-Stangenbohnen-Mix OBONO MIX HS. Der Mix ist eine ertragreiche Mischung aus zwei Mais-Sorten (ca FAO 230) und drei spätreifen Stangenbohnen-Typen mit ähnlichem Tausendkorngewicht (TKG) und Korngröße wie Mais. Dadurch erhöht sich die Ablagegenauigkeit.
Die Maissorte glänzt durch ihre hohe Standfestigkeit. Das ist wichtig, weil der Mais als Rankhilfe für die Bohne dient.
Bei unserem Mix erhalten Sie identische Hektarerträge wie im reinen Maisanbau, wenn die Saatdichte von 110-120 tsd Korn beträgt.
Der Vorteil zu herkömmlichen Mais-Bohnengemengen ist, dass der Bohnen-Anteil bei unserer Mischung sehr hoch ist, nämlich 60:40. Bei anderen Mischungen beträgt der Bohnen-Anteil nur zwischen 9 und 15 Prozent. Trotz des hohen Bohnen-Anteils sind uns lagernde Bestände und damit eine erschwerte Ernte aus Praxisversuchen nicht bekannt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie bis zu 20 Prozent mehr Protein ernten, und dass bei hohen TM-Erträgen sowie geringerer Stickstoffeinsatz durch Knöllchenbakterien der Stangenbohne. Laut Thünen-Instituts könnte sich der Einsatz einer Gemengesilage bei entsprechender Energieversorgung auch positiv auf die Milcheiweißgehalte auswirken. Besuchen Sie unseren Shop!